Das Unwetter, das am vergangenen Mittwochabend ab circa 20 Uhr für eine knappe halbe Stunde in der Region tobte, fiel weit weniger schlimm aus als befürchtet. Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen war vorbereitet und rechnete mit schwerem Gewitter, großem Hagel und Orkanböen. Das Landratsamt hatte die Menschen aufgefordert, sich nicht draußen aufzuhalten, alle Blaulichtorganisationen und die Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt blieben auf Rufbereitschaft.
Beide Abschnittsführungsstellen in Neuburg und in Schrobenhausen waren in Betrieb, um schnell die Einsätze von 15 Feuerwehren im Landkreis zu koordinieren. Am Ende hatte es allein die Neuburger Feuerwehr mit 40 unwetterbedingten Einsätzen innerhalb von zwei Stunden zu tun. Doch das befürchtete Katastrophenszenario blieb aus.
Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurde vom Unwetter unterschiedlich stark getroffen
Blitze, Donner, stellenweise Hagel und kurzer, heftiger Regen: Der Landkreis wurde davon unterschiedlich stark getroffen. So gab es laut Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier größere Schäden vor allem im westlichen Landkreis, in Burgheim war zwischenzeitlich sogar der Strom weg – umgestürzte Bäume hatten eine Leitung beschädigt. Auch die B16 musste kurz gesperrt werden, nachdem am Burgwaldberg eine große Esche auf die Strecke gefallen war. Auf der Strecke nach Sinning musste die Feuerwehr ganze Blockaden umgeknickter Fichten zersägen.

In Straß zerlegte der Sturm ein Zelt vor dem Seniorenheim der Stiftung St. Johannes. An der Mühle bei Burgheim fiel eine 150 Jahre alte Weide. Bei Stepperg prasselte Hagel auf Häuser und Autos – wenn auch nicht so groß wie die angekündigten acht Zentimeter im Durchmesser. Die Gemeinden Rennertshofen, Stepperg, Burgheim, Straß und Oberhausen hat der Orkan erwischt. Autofahrer auf der Staatsstraße blieben am Rand stehen, weil sie keine Sicht mehr hatten. Das Donaumoos dagegen war laut Kreitmeier kaum betroffen. Am Schwalbanger in Neuburg und an der Zeller Kreuzung mussten sich die Einsatzkräfte um Baustellenteile kümmern, die der Wind weg geweht hatte.

Trotzdem waren die Blaulichtorganisationen auf ein stärkeres Unwetter eingestellt. „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagt Kreitmeier. Es habe auch keine vollgelaufenen Keller, Infrastrukturschäden oder beschädigte Häuser gegeben. „Es war ja auch nicht viel Wasser dabei, sondern hauptsächlich Wind“, berichtet er.
Auch in Ingolstadt blieb die Zahl der Einsätze für die Feuerwehr überschaubar
In der größeren Region verlief das Unwetter ebenfalls größtenteils glimpflich. Lediglich auf der Bahnstrecke zwischen Donauwörth und Rain fiel bei Nordheim eine Weide auf die Gleise. Ein Personenzug rollte zwar darüber, konnte aber kurz darauf sicher zum Stehen gebracht werden.
Erleichterung gab es auch in der Stadt Ingolstadt. „Wir wären gerüstet gewesen“, sagt Thomas Schimmer von der Berufsfeuerwehr einen Tag danach. „Wir hatten uns auf etwas ganz Großes vorbereitet.“ Doch die Zahl der Einsätze blieb letztendlich überschaubar. Lediglich fünfmal mussten die Kräfte ausrücken, und auch da ging es nur um kleinere Arbeiten. Im Nordwesten und Westen der Stadt waren Bäume auf die Straße gefallen. Diese wurden von der Feuerwehr weggeräumt, mehr gab es nicht zu tun für die Einsatzkräfte.
Im Manchinger Ortsteil Niederstimm ist allerdings ein umgeknickter Baum einem Radfahrer zum Verhängnis geworden. Als der 61-Jährige aus Ingolstadt gegen 23 Uhr auf einer Nebenstraße unterwegs war, kollidierte er in einer Linkskurve mit dem Baum, der über die Fahrbahn hing. Bei dem Aufprall stürzte der Mann laut Polizei vom Rad und verletzte sich mittelschwer. Er kam ins Krankenhaus. Am Fahrrad entstand ein Schaden in Höhe von rund 300 Euro. Anschließend räumte die Feuerwehr Niederstimm den Baum weg.
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