Nach der Verurteilung wegen Steuerhinterziehung zieht Manfred Enzersberger, CSU-Fraktionschef im Neuburger Stadtrat, Konsequenzen und tritt von seinem Amt zurück. Darüber informierte der Gastronom per Pressemitteilung am späten Montagabend. „In der letzten Fraktionssitzung habe ich nach reiflicher Überlegung bekannt gegeben, mein Amt als Vorsitzender zurückzugeben. Dies gab der Fraktion zwei Wochen Gelegenheit, sich Gedanken über die Neuausrichtung zu machen“, so Enzersberger in der Mitteilung. Auf Nachfrage will er sich nicht weiter zu seiner Entscheidung äußern.



Neuburger Gastronom Manfred Enzersberger hört als CSU-Fraktionschef auf
In der Fraktionssitzung am Montag stimmten die Christsozialen einstimmig für Matthias Enghuber als neuen Fraktionsvorsitzenden. Der Neuburger OB-Kandidat bringt Manfred Enzersberger Respekt für seinen Schritt entgegen, sich aus der ersten Reihe zurückzuziehen, sagt Enghuber gegenüber unserer Redaktion. Er und CSU-Ortsvorsitzender Florian Bader hatten dem Neuburger Gastronomen nach der Verurteilung den Rücken gestärkt und hätten an ihm als Fraktionsvorsitzenden festgehalten. Jeder habe eine zweite Chance verdient, auch angesichts seines ehrenamtlichen Engagements gebe es keinen Grund, den Stab über Enzersberger zu brechen, so Enghuber.
Nun wählte Enzersberger selbst den Rückzug, nachdem er erst vor gut einem Jahr den Fraktionsvorsitz von Alfred Hornung übernommen hatte. Sein Amt als Stadtrat wird Enzersberger weiter ausüben. Nach vielen Gesprächen und auch Diskussionen in den vergangenen Wochen könne man nun gut weiterarbeiten, sagt Enghuber mit Blick auf den nahenden Kommunalwahlkampf. Gabriele Kaps und Doris Stöckl bleiben als Stellvertreterinnen weiterhin im Amt.
Enzersberger wurde wegen Steuerhinterziehung verurteilt
Wie nach Recherchen der Neuburger Rundschau bekannt wurde, hatte das Landgericht München II Manfred Enzersberger Ende März wegen Steuerhinterziehung sowie versuchter Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten sowie einer Geldstrafe von 75 Tagessätzen verurteilt. Grund dafür waren falsche Abrechnungen für das Bierfest in Carrara, der italienischen Partnerstadt Ingolstadts, das der Neuburger Gastronom jahrelang mit seinem ehemaligen Ingolstädter Catering-Unternehmen ausgerichtet hatte.

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