Aufrechte Rebellin
Großartige Inszenierung von Kleists „Die Marquise von O…“ im Klösterle
Heinrich von Kleist … Novelle … Marquise … - allein diese Stichworte mögen bei manchem Germanistik-Studenten wahlweise Schweißausbrüche oder Gähnanfälle auslösen. Dass jedoch klassische Stoffe auf Theaterbühnen nicht zwingend staubtrockene Langweiler sein müssen, das bewiesen die Theatergastspiele Kempf. Mit einer eindrucksvollen Inszenierung von Kleists „Die Marquise von O…“ ließ das Grünwalder Ensemble die Theatersaison der Stadt Nördlingen mit einem echten Highlight ausklingen.
Die Handlung des Stücks ist auch 200 Jahre nach dessen Entstehung von hoher Brisanz. Die verwitwete Julietta, Tochter des Kommandanten einer Zitadelle, wird bei der Erstürmung derselben durch russische Truppen in ohnmächtigem Zustand vergewaltigt. Als sich herausstellt, dass sie „in gesegneten Leibesumständen“ ist, wird sie von ihren Eltern, tief in gesellschaftlichen Zwängen verhaftet, verstoßen. Zudem wird offenbar, dass ihr vermeintlicher Retter, ein junger russischer Offizier, der Vergewaltiger ist. In dieser Extremsituation lehnt sich die Marquise gegen bestehende Konventionen auf und nimmt entgegen aller Widrigkeiten ihr Schicksal selbst in die Hand.
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