Ein grandioses Konzerterlebnis in Auhausen
Plus Jeder Mensch singt bei jedem Ton 70 Töne gleichzeitig, sagt Wolfgang Saus. Im anschließenden Konzert beeindruckt der Forscher ebenso wie bei seinem Vortrag.
Wenn ein Event mit dem sperrigen Titel „Die Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigen. Alte Klangwelten in die Gegenwart transportiert“angekündigt wird, klingt das auf den ersten Blick sehr nach trockener Musiktheorie. Vor allem, wenn ein Vortrag über die „Phytagoreische Stimmung“ vorgeschaltet ist. Doch sowohl der Vortrag, als auch das Konzert waren schlichtweg eine Offenbarung, sowohl für Experten, wie auch für die zahlreich anwesenden musikalisch Interessierten.
Durch den Vortrag führte Wolfgang Saus, eine Koryphäe beim Thema Obertongesang. Gleich zu Beginn schilderte der Stimmforscher, dass er zwar „im früheren Leben“ in der Chemie-Forschung tätig war, sich aus „ethischen Gründen“ davon verabschiedet und sich jetzt ganz dem Oberton-Gesang verschrieben habe. „Kaum jemand weiß, dass unsere Stimme, die Stimme jedes Menschen, ein Orchester ist“, sagte er und unterstrich, „dass jeder Mensch bei jedem Ton 70 Töne gleichzeitig singt.“ Diese verblüffende Erkenntnis bewies er anhand computergestützter Visualisierungstechniken. Und dann das verblüffendste Experiment des Abends: Wolfgang Saus sang eine zunächst unverständliche Sequenz mit relativ tiefer Stimme und fragte das Publikum nach der von ihm ge-sungenen, allen wohl bekannten, Melodie. Keine Reaktion. Dann, nachdem er beim zweiten Anlauf lediglich vorher gesungene Konsonanten wegließ, war die Melodie, wie von einer Glasharfe über seiner Stimme schwebend, aber deutlich, zu hören: Beethovens „Freude schöner Götterfunken“. Unglaublich.
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