Bis der Zug nach Auschwitz ging
In der ehemaligen Hainsfarther Synagoge stellt die Autorin Eva Umlauf ihr Schicksal vor
Zwei Jahre war sie alt, als der Tätowierer in Auschwitz an ihrem Ärmchen eine Stelle aussuchte, wo er ihr die Häftlingsnummer einbrennen konnte. Dabei konnte sie noch von Glück sagen, dass sie dabei vor Schmerz in Ohnmacht fiel und nichts mehr davon mitkriegte und von Glück, dass sie nicht gleich ertränkt wurde, wie die meisten Babys, die in Auschwitz ankamen. Wenn man bei der ganzen Angelegenheit überhaupt von Glück reden konnte, war es das, dass die sowjetischen Flugzeuge schon über das Lager flogen und die Bewacher deshalb zwei Tage vor ihrem Eintreffen aus Novaky die Öfen stillgelegt hatten und bereits die Todesmärsche vorbereiteten. Alle Spuren sollten verwischt werden, die übrig gebliebenen Menschen weggetrieben werden und selbst wollten sie sich aus dem Staub machen, alles bestens organisiert, wie sie es schon vorher in ihrer Todesmaschinerie gewohnt waren.
„Es war der letzte Transport von Novaky (Slowakei), nach Auschwitz“, erzählte Eva Umlauf in der Hainsfarther Synagoge, „und der erste, der nicht direkt ins Gas ging.“ „Die Slowakei war nicht von den Deutschen besetzt, sondern von den slowakischen Vasallen. Novaky war kein Vernichtungslager, dort waren Werkstätten. Unter anderem wurden Uniformen genäht. Es war für rund 1200 Juden eine Art Idylle im Schatten des Todes. Man konnte dort überleben – bis der Zug nach Auschwitz ging.“
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