„Das reicht, um Angst zu haben“
Eine Frau erzählt von ihrem Ausstieg aus der rechten Szene und Schüler hören gebannt zu. Themenwoche Toleranz öffnet Augen und Ohren
Mucksmäuschenstill war es, als Susanne von ihrem Leben in der Neo-Nazi-Szene erzählte. Die Schüler der Nördlinger St.-Georg-Schule waren ganz Auge und Ohr. Das hier war echt. Die junge „Aussteigerin“ hatte ihre Haare unter einem schwarzen Hut versteckt und ihre Augen hinter einer Sonnenbrille. Keiner sollte sie erkennen oder später jemandem beschreiben können, wie sie aussah. Nicht einmal die Reporter der Schülerzeitung durften jetzt fotografieren. „Mir ist zwar bis jetzt nichts passiert, aber ich bin mehrmals anonym bedroht worden. Glaubt mir, das reicht, um Angst zu haben.“
Susannes „Aussteigervortrag“ ist Teil der Themenwoche „Toleranz“ an der Schule St. Georg. Vier Tage lang drehte sich hier alles um die Themen „Toleranz, Demokratie, Rechtsextremismus und Judentum“. Ins Leben gerufen, haben diese Aktionswoche für die Klassen sechs bis acht Jana Niederlöhner (Kommunale Jugendarbeit Nördlingen) und Doris Hiemeyer (Jugendsozialarbeit vom Sonderpädagogischen Förderzentrum St. Georg-Schule). „Bei unseren Schülern gibt es einen großen Informationsbedarf zum Thema Rechtsextremismus. Wir nehmen auch wahr, dass immer wieder Schüler gefährdet sind, in die rechte Szene abzurutschen“, sagt Doris Hiemeyer. Denn: Wenig Hintergrundwissen, geringes Selbstwertgefühl und fehlende soziale Bindungen böten den idealen Nährboden für fremdenfeindliches Gedankengut. Mit spannend aufbereiteter Information verfolgte die Themenwoche das Ziel, dieser Gefahr gegenüberzutreten.
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