„Ein Wahnsinn, dieses Weib“
Clarissa Hopfensitz wird für ihren grandiosen Auftritt im Schrannensaal gefeiert. Das Stück „Wahnsinnsweiber“ hat die Nördlingerin selbst geschrieben
Die Sorge um mangelnden Zuspruch erwies sich als unbegründet: bis auf den letzten Platz war der Nördlinger Schrannensaal am Freitagabend ausverkauft, im Eingangsbereich wurden sogar noch Stehtische aufgestellt. „Wahnsinnsweiber“ heißt die historische Tragikomödie, welche die Schauspielerin und Sängerin Clarissa Hopfensitz zum Abschluss ihrer Tournee in ihrer Heimatstadt zur Aufführung brachte. Darin wird das Leben von sechs Frauen beleuchtet, allesamt „in der Blüte ihres Lebens, die in ihrer Kreativität gefangen und ihrer Selbstbestimmung beraubt“ sind. So wie in der Rahmenhandlung Valeri Deli, als „Erfinderin der Design-Toilettendeckel“ geschäftlich höchst erfolgreich, jedoch von Albträumen verfolgt. In einer „Gruppenhypnose“ mit dem Publikum führt sie die Frauen aus verschiedenen Epochen vor, die eine Gemeinsamkeit eint: Sie wurden von ihren Zeitgenossen für verrückt oder wahnsinnig gehalten.
Etwa Juana La Loca (1506 bis 1555), die als Titularkönigin von Kastilien von einer obsessiven Liebe zu ihrem Gemahl Philipp getrieben ist. Voll rasender Eifersucht versucht sie nicht nur, Frauen von ihm fernzuhalten, sondern zieht nach Philipps plötzlichem Tod mit dessen Sarg monatelang durchs Land. Die schwermütige „Sissi“ wiederum, Kaiserin von Österreich (1854 bis 1898), leidet unter der Lieblosigkeit des Gatten Franz-Josef ebenso wie unter der Enge des spanischen Hofzeremoniells: „Ich krieg einfach keine Luft mehr hier drinnen.“ Opfer einer paranoischen Persönlichkeitsspaltung wird dagegen die französische Bildhauerin und Malerin Camille Claudel (1864 bis 1943). Sie fühlt sich von ihrem künstlerischen Ziehvater und Geliebten Rodin ausgebeutet und verbringt die letzten 30 Jahre ihres Lebens in Irrenanstalten.
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