Ein Windpark in Forheim?
Plus Auf einer Bürgerversammlung kündigt Neresheims Bürgermeister Thomas Häfele Widerstand an. Was ihn stört und wie viele Anlagen gebaut werden könnten.
Die Stadt Neresheim will verhindern, dass im Ries auf der Gemarkung Forheim drei Windräder gebaut werden. Das hat Bürgermeister Thomas Häfele in einer Einwohnerversammlung in Schweindorf mitgeteilt. Neresheim behält sich eine Klage ausdrücklich vor. Betroffen vom geplanten Windpark an der Landesgrenze wäre auch der Teilort Kösingen. Aus Neresheimer Sicht wird mit zweierlei Maß gemessen. Die Windräder könnten rund zwei Kilometer von der Wohnbebauung Forheims entfernt entstehen. In Bayern gilt die Maßgabe, dass dieser Abstand das Zehnfache der geplanten Höhe des Windrades betragen muss. Die drei geplanten Anlagen sollen jeweils 240 Meter hoch sein. In Baden-Württemberg aber ist lediglich ein Abstand von 750 Metern zur Wohnbebauung vorgeschrieben. Die Windräder wären jeweils einen Kilometer von Schweindorf und Kösingen entfernt. Der Vorgabe wäre damit also Genüge getan. Bürgermeister Häfele argumentiert: „Die Windräder sollen auf bayerischem Gebiet stehen, also müssen auch bayerische Vorschriften gelten.“ Allerdings wäre dann der Standort hinfällig, machte Bauamtsleiterin Isabelle Mugele deutlich. Das Ries sowie ein Gebiet von fünf Kilometern Breite um den Kraterrand sind Ausschlussfläche für Windenergie. Da Windräder im Freistaat aber nur genehmigt werden, wenn ihr Abstand zur nächsten Wohnsiedlung das Zehnfache ihrer Höhe beträgt, bleiben damit nicht mehr viele mögliche Plätze im dicht besiedelten Bayern übrig.
Haus Oettingen-Wallerstein: "Frühe Projektphase"
Dr. Christian Wippermann, der zusammen mit dem geschäftsführenden Eigentümer, Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein, die Unternehmen des Hauses Wallerstein führt, hat auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt, dass ein Projektentwickler derzeit die grundsätzliche Machbarkeit von Windkraftanlagen in der Region prüft. „Darunter fallen auch Flächen unseres Hauses.“ Es handele sich jedoch um eine frühe Projektphase. Konkrete Aussagen könnten somit momentan noch nicht getroffen werden. Wippermann verwies darauf, erneuerbare Energiequellen würden weiter an Bedeutung gewinnen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des kürzlich beschlossenen Kohleausstiegs. „Wir stehen erst am Anfang“, sagt auch der Bürgermeister der Gemeinde Forheim, Werner Thum. Man habe sich bislang lediglich einen Standort angesehen und sei zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Bebauungsplan Voraussetzung für das Aufstellen von Windrädern wäre. Der müsste aber erst noch aufgestellt werden. Und im Zuge dieser Aufstellung würde dann natürlich auch die Stadt Neresheim gehört. Wenn aber die Windräder überhaupt realisiert werden sollten, fügte Thum hinzu, dann nicht vor den Jahren 2023/2024. Im Übrigen müsse der potenzielle Betreiber erst mit dem fürstlichen Haus Wallerstein reden.
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