Graffiti an der Biogasanlage
Sebastian Wolf sprayt seine Kunstwerke auf die außergewöhnlichsten Flächen. Warum er in diesem Punkt das Ries mehr schätzt als eine Großstadt.
Ziemlich genau sein halbes Leben lang beschreitet der 35-jährige Sebastian Wolf aus Marktoffingen nun schon seinen künstlerischen Weg und ist selbst am meisten gespannt, wo er noch hinführen mag. Angefangen hat es, als er als angehender Installateur auf dem Weg zur Berufsschule in Augsburg ein Hip-Hop-Magazin mit dem Interview eines Graffiti-Sprayers in die Hände bekam. Der schwärmte davon, aus etwas ganz Persönlichem wie seinem Namenszeichen Kunstwerke zu schaffen und sich auf diese Weise zu verewigen.
Wolf ließ sich davon inspirieren, entwarf zunächst aus rechtwinkeligen Linien das Logo „twenty“, das er sich auch auf den Unterarm tätowieren ließ und das zur Keimzelle für so unendlich viele grafische Variationen wurde, dass das markante Muster ganze Wände und Hallen füllte. Anders als viele Graffity-Sprayer sprayte er nie illegal. In Großstädten markieren Graffiti-Sprayer ihre Viertel, um sich und quasi ihre Reviere von anderen abzusetzen. „Aber was macht das für einen Sinn auf dem Land, wo man der einzige ist?“, fragte sich der Marktoffinger Künstler und bat vielmehr Bauern, deren zum Teil riesige Wände zu benutzen. Einige wenige jagten ihn gleich zum Teufel, aber viele zeigten sich offen und sein Angebot, die Kunstwerke bei Nichtgefallen wieder weg zu machen, musste er kein einziges Mal einlösen. „Schließlich stand mir mehr Fläche zur Verfügung, als ich in einer Großstadt hätte finden können“, sagt er; die gesamte Biogasanlage in Maihingen beispielsweise.
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