Harburger Puppenstuben verzaubern in Maihingen
Im Bezirksmuseum Kulturland Ries erzählen 287 Puppen aus der Sammlung von Diethild Graß Geschichten für Groß und Klein.
„Mama, schau mal: Die Puppe hier muss Pippi!“ Die kleine Franziska kichert amüsiert und geht weiter auf Entdeckungsreise durchs Museum Kulturland Ries in Maihingen. Dort ist die Sonderausstellung „PuppenStubenWelten“ aus der Sammlung der Harburger Puppenstubenbastlerin Diethild Graß zu sehen: Elf Puppenhäuser, 27 Puppenstuben und ein dreistöckiges Theater mit Szenen aus dem Rosenkavalier: „Bei dieser Oper habe ich meinen Mann kennengelernt“, erzählt die 78-Jährige. „Im ersten Akt waren wir noch per Sie, im dritten Akt per Du und einen vierten Akt haben wir dann einfach drangehängt“, sagt sie und schmunzelt.
Dieser Esprit, gepaart mit Liebe zum Detail, findet sich auch in den mit viel Herzblut eingerichteten Häusern und Stuben. Meist bilden sie den bürgerlichen Alltag von 1800 bis 1900 ab. Überall gibt es winzige Details zu entdecken. Nachgestellte Szenerien erzählen kleine Geschichten, wie die vom Mädchen mit der Brezel. Oder sie machen große Geschichte erlebbar: Wilhelm und Alexander von Humboldt spielen Schach im Gelehrtenzimmer, Goethe lauscht dem jungen Felix Mendelssohn-Bartholdy am Flügel und Johannes Gutenberg zeigt uns seine Buchdruckerei. Alles wirkt verspielt und perfekt zugleich.
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