In die Traurigkeit mischt sich Wut
Mit gemischten Gefühlen, mit Angst vor der eigenen Courage, sind sie nach Nürnberg gefahren, mit Traurigkeit und dem Gefühl der Leere wieder nach Hause gekommen. 54 Prozent der Hausärzte im Donau-Ries-Kreis haben sich trotz existenzieller Sorgen und den Drohungen der Bayerischen Staatsregierung sowie der AOK durchgerungen, ihre Kassenzulassung zurückzugeben, aber es reichte bei weitem nicht: 60 Prozent und darüber war die Marke, die der bayerische Hausärzteverband gesetzt hatte, um die Kassen wirkungsvoll unter Druck zu setzen, künftig außerhalb des KV-Systems auf Augenhöhe die Honorare aushandeln zu können.
Doch es kamen gerade mal 40 Prozent bei der Hausärzte-Versammlung am Mittwoch in der Nürnberger Arena zusammen. Obwohl der gestern zurückgetretene Chef des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV), Dr. Wolfgang Hoppenthaller, eindringlich auf die Folgen eines Nicht-Ausstiegs aus dem System der Kassenärztlichen Vereinigung hingewiesen hatte, konnten sich viele der insgesamt 7500 bayerischen Hausärzte nicht zu dem Schritt, ihre Kassenzulassung aus Protest gegen die, wie sie beklagen, Unterdrückung durch Politik und Kassen durchringen. Durch den Rücktritt Hoppenthallers ist auch die Ankündigung des BHÄV hinfällig, den Unschlüssigen noch bis 18. Februar Gelegenheit zu geben, ihre Ausstiegserklärung auf dem Postweg nachzureichen.
"Ohne Soldaten können Offiziere keinen Krieg gewinnen", meinte gestern der sichtlich verbitterte Bezirksvorsitzende des BHÄV von Schwaben, Dr. Jakob Berger. Jene so genannten "Kolleginnen und Kollegen", die aus "egoistischen Gründen und aus unberechtiger Angst" ihre Stimmen verweigert hätten, hätten den BHÄV-Vorstand "enthauptet". Hoppenthaller sei nichts anderes als der Rücktritt übrig geblieben. Berger sprach von einem "schwarzen Tag" für die Hausärzte, vor allem aber für die Patienten, die nun schmählich im Stich gelassen worden seien.
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