Neben einigen anderen Rieser Gemeinden lässt derzeit auch Ederheim seine Abwasserentsorgung an die Nördlinger Großkläranlage anschließen. Dazu gehören im Falle Ederheims neben den Umbauten der bisherigen örtlichen Kleinkläranlagen vor allem die Anschlussleitungen in den Ortsteil Hürnheim und nach Schmähingen. Von dort geht es schließlich weiter nach Nördlingen.
Bereits erledigt ist die Verlegung eines 1,2 Kilometer langen 250-Millimeter-Freispiegelkanales in 1,5 Meter Tiefe mit 17 Schachtbauwerken nach Hürnheim. Zur Mischwasserbehandlung wird in dem Gemeindeteil dann der bestehende Regenüberlauf abgebrochen und dafür ein 32 Meter langer Stauraumkanal errichtet, so Dipl.-Ing. Reinhard Pfost vom Nördlinger Ingenieurbüro Trautmann jetzt vor Ort beim Jour-fixe mit Bürgermeisterin Caroline Zehnpfennig, ihrem Stellvertreter und Mitarbeitern der bauausführenden Firmen.
Zehn Liter pro Sekunde
In 1,8-Meter-Rohren können dann bis zu 90 Kubikmeter Abwasser aufgenommen werden. Die Abflussdrosselung erfolgt auf zehn Liter pro Sekunde, die Entleerung mittels einer Tauchmotorpumpe im vorgeschalteten Trennbauwerkes. Dieses wird in Stahlbeton ausgeführt. Zudem seien im Bereich des neuen Regenbeckens Kanalauswechslungen nötig, so der Fachmann. Der Beckenüberlauf wird in das bestehende Regenwassernetz abgeschlagen, das im nordwestlichen Bereich der alten Kläranlage in den Vorfluter Retzenbach einmündet. Dazu werden alte Klärteiche abgebrochen und ein 600 Kubikmeter fassendes Erdbecken zur Regenrückhaltung errichtet.
Auf dem Gelände der alten Hürnheimer Kläranlage wird zudem eine eingeschossige, weitestgehend unterirdisch angeordnete Station errichtet. Diese transportiert das anfallende Abwasser mittels zweier Kreiselpumpen nach Nördlingen. Das können im Regenfall bis zu elf Liter pro Sekunde sein. Die neue Technik wird in einer Garage untergebracht und von Nördlingen aus gesteuert.
Die 160-Millimeter-PE-Leitung geht dann entlang des Retzenbaches, der beim Schellenhof in den Forellenbach mündet, fast 2,5 Kilometer, mit sechs weiteren Kontroll-, Be- und Entlüftungsschächten, zum dortigen Vereinigungsschacht und weiter mit den Abwässern von Hohenaltheim (sieben Liter pro Sekunde) einen weiteren Kilometer zur bereits bestehenden Pumpstation Schmähingen. Diese ist schon an das Nördlinger Klärnetz angeschlossen.
Insgesamt machen die Ederheimer Beteiligungskosten für Nördlingen 718000 Euro aus, die Baumaßnahmen 1,1 Millionen Euro. Im Einzelnen sind dies für das Regenüberlaufbecken 216000, für die Druckleitung Hürnheim – Schellenhof 190000, für den Freispiegelkanal Ederheim – Hürnheim 175000 und für die Pumpstation Hürnheim 144000 Euro.