Den Zeitgeschmack im Blick
Sam Haywood spielte im Schloss Reimlingen
Das Reimlinger Schloss war bei den Rosetti-Festtagen mit seiner „Kulturetage“ der geeignete Ort für eine Klaviermatinée. Dafür konnte man den jungen international auftretenden englischen Pianisten Sam Haywood gewinnen. An den Anfang stellte er Joseph Haydn, das große Vorbild der klassischen Musik, der mit seinen „f-Moll-Variationen“, die an vielen Stellen für seine Verhältnisse ungewöhnlich melancholisch klangen, bereits in die Romantikepoche hinausgriff. Die schnellen Stimmungsveränderungen führte der Pianist bewusst in einem Spannungsfeld von Dur- und Mollklängen herbei, die er gefühlvoll im Sinne des Komponisten variierte.
Deutlich nüchterner mit raschen Aufwärtsbewegungen, fast etwas zu flüchtig, spielte Haywood Antonio Rosettis „C-Dur-Klaviersonate“ im ersten Satz, während er das Adagio wesentlich emotionaler gestaltete. Besonders bei den Klavierstücken bewies der Komponist aus dem Wallersteiner Hof ein gutes Händchen und fand bei den damaligen Musikverlagen einen guten Absatz, nicht zu tief schürfend, stets den Zeitgeschmack im Auge. So empfanden die Zuhörer auch die zweite Sonate Rosettis, „Es-Dur“, als sehr unterhaltsam, mit einem „Grazioso“, das graziös und leichtfüßig wandelte, mit fröhlichen Trillern und einem energischen Schluss.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.