Kostenexplosion gefährdet Sanierung
Gemeinderat musste wegen 200000 Euro Mehrkosten das Projekt „ehemalige Judenschule“ stoppen und dringt auf eine Kostenreduzierung durch das Architekturbüro
Nicht immer wird gut, was lange währt: Seit mehr als vier Jahren bastelt die Gemeinde Hainsfarth an der Neugestaltung des Areals der ehemaligen Synagoge mitsamt des angrenzenden Gebäudes, in dem früher die jüdische Schule und die Wohnung des Kantors der jüdischen Gemeinde untergebracht waren. Mit sehr viel Engagement von allen beteiligten Seiten hat man aus einer zunächst vagen Idee ein förderfähiges und bereits seit Dezember 2012 genehmigtes Konzept für die künftige Nutzung der ehemaligen Judenschule mit der entsprechenden Gebäudesanierung erarbeitet. Nicht zuletzt die Regierung von Schwaben hat dieses Projekt mit sehr viel Nachdruck begleitet. Aber immer noch liegt das Areal um die ehemalige Synagoge brach - keine Spur von Bauarbeiten. Warum?
„Nach den Ergebnissen der ersten Ausschreibung mussten wir als Gemeinde die Reißleine ziehen“ erklärte auf RN-Nachfrage Hainsfarths Bürgermeister Franz Bodenmüller. Tatsächlich nämlich hätten die ersten Ausschreibungsergebnisse rund 600000 Euro ergeben. Also Mehrkosten in Höhe von rund 200000 Euro. „Laut der Kostenschätzung des Architekturbüros Obel hätte die Sanierung der Judenschule rund 400000 Euro gekostet. Diese Kosten wären durch Zuschüsse und einen Eigenanteil Hainsfarths von rund 100000 Euro finanziert worden.“ Als hoch verschuldete kleine Gemeinde sei dieser Betrag bereits das Ende der Fahnenstange. „Mehr können wir beim besten Willen nicht tragen.“ Entsprechend der Förderlogik würden jedoch nur die genehmigten Zuschüsse fließen und die Mehrkosten blieben komplett bei der Gemeinde hängen, so Bodenmüller. Mit anderen Worten: das Projekt „ehemalige jüdische Schule“ würde Hainsfarth rund 300000 Euro kosten – würde es laut genehmigtem Plan realisiert. „Das ist für uns utopisch“, so Bodenmüller. Diese Auffassung teilt auch die Regierung von Schwaben: Aufgrund einer derartigen Kostenmehrung von rund 48 Prozent, heißt es dort, „ist die Maßnahme für die Gemeinde Hainsfarth nicht finanzierbar“. Bodenmüller sieht die Verantwortung für diese Entwicklung beim Architekturbüro Obel: „Wahrscheinlich hat man sich hier schlichtweg verschätzt. Wenn man von Anfang an von höheren Kosten ausgegangen wäre, dann wären auch mehr Zuschüsse geflossen.“ Diese Sicht bestätigt auch die Regierung in ihrer Stellungnahme: „Die Förderung erfolgt kostenanteilig“, wird hier festgestellt.
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