Kriegsende als Kind erlebt
Drei Rieser erinnern sich an die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs – als Handgranaten Spielzeug waren
Nördlingens Alt-Oberbürgermeister Paul Kling war bei Kriegsende acht Jahre alt. Am 8. April 1945, am Weißen Sonntag, hatte er Erstkommunion. „Als wir in den Gottesdienst gingen, haben auf halber Strecke die Sirenen geheult. Fliegeralarm, wir mussten dann wieder zurückgehen. Als dann entwarnt wurde, sind wir wieder in die Kirche gegangen, aber da war bereits ein Großteil des Gottesdienstes vorbei. Die anderen Gottesdienstbesucher waren in den Schutzkeller im Gemeindehaus von St. Salvator gegangen und haben gleich nach der Entwarnung den Gottesdienst fortgesetzt. Aber wir wussten das nicht, dass es diesen Schutzkeller gab. Die Kommunion habe ich aber dann noch erhalten, da sie erst am Ende des Gottesdienstes ausgeteilt wird.“
Seine Familie wohnte in der Bergmühle vor dem Berger Tor, zu der auch eine Landwirtschaft und ein Sägewerk gehörten. Von dort habe er einen guten Blick auf die Bahnlinie nach Wallerstein gehabt: „Man konnte direkt beobachten, wie die JaBos, die Jagdbomber, die damals im Ries überall in der Luft waren, auf die fahrenden Züge schossen.“ Dem Alter entsprechend sei er sich der Gefahr nicht immer bewusst gewesen. „Für uns Kinder war das ein Erlebnis. Man sah die Flieger und wie die Bomben ausgeklinkt wurden und die riesige Staubwolke kurz darauf über der Stadt. Nach der Bombardierung des Bahnhofs suchten wir Buben dort nach herumliegender Munition, die wir uns in ganzen Gurten um den Leib banden. Sogar eine Handgranate war dabei, die mein Bruder dann gezündet hat – ohne dass etwas passiert ist, Gott sei Dank!“
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