Mozart und seine Zeitgenossen
Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim war in Oettingen zu Gast. Es spielte auch eine Rekonstruktion des Nördlingers Helmut Scheck
Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim gehört zu den professionellen Orchestern, die bei Musikfestivals auftreten. Auch bei seinem jüngsten Gastspiel im Schloss Oettingen konnte es die Zuhörer erneut begeistern. Diesmal stand W. A. Mozart mit Zeitgenossen auf dem Programm. Nahezu gleichzeitig mit ihm lebte der aus Miltenberg am Main stammende Joseph Martin Kraus mit einer ungewöhnlichen Karriere am Hof des schwedischen Königs Gustav III. In seiner Heimat Deutschland wurde er aber erst in letzter Zeit durch das Interesse an verschollenen Musikarchivalien bekannt und erlangte damit die Beachtung seiner Werke. In der „Sinfonie C-Dur“ ließ Dirigent Timo Handschuh ein frisches Allegro aus einer ruhigen Einleitung herausfließen, begleitet von munteren Melodien der Flöten und klangvollen Hornmotiven. Nach einem eher beschaulichen zweiten Satz hob im unterhaltsamen Stil der Zeit ein munteres Allegro an, das nach einem Wechsel von Schnell und Langsam mit einem schwungvollen Schlussteil endete.
Dass Mozart mit größerer musikalischer Tiefe aufwartet, wurde im folgenden „Klarinettenquintett A-Dur“ in Orchesterfassung deutlich, vor allem durch das Spiel des italienischen Klarinettenvirtuosen Giuseppe Porgo, der bei dem verinnerlichten Beginn den wunderbaren Klang seiner Bassettklarinette voll zur Geltung bringen konnte. In die beschwingten aparten Melodien der Geigen und Celli fügten sich die kadenzartigen Auf- und Abbewegungen und die langen Läufe des auch als Bassetthorn bezeichneten Instruments genial ein. Das ruhige Thema im Larghetto gestaltete der Solist mit hoher Intensität und ergreifendem Ton zur Begleitung zarter Streichermelodien im Hintergrund. Tänzerisch zu Beginn und im Schlussteil wurde ein ungewöhnlich langes Solostück des Primgeigers eingefasst und mit einem Allegretto in einem tänzerischen Modus eines Rondos ergänzt. Dies fand großen Gefallen beim Publikum, das mit seinem Beifall eine schwungvolle Zugabe erklatschte, ein Paradestück für einen Klarinettisten und die Gelegenheit für Giuseppe Porgo, mit virtuosen Läufen und Sprüngen zu glänzen: „Variationen nach einem Thema von Bellini“ von Girolamo Salieri, einem Neffen des großen Konkurrenten Mozarts.
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