Sieg über „Tod, Teufel, Sünd und Hölle“
Weihnachtsoratorium von J. S. Bach in der Nördlinger St. Georgskirche
Nördlingen Bei der Aufführung des Weihnachtsoratoriums, Teil I und IV – VI, von J. S. Bach in der St. Georgskirche Nördlingen entschied sich Udo Knauer, der Kantor der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde, für eine historische Aufführungspraxis und engagierte das mit den Spieltechniken früherer Jahrhunderte und dem historischen Instrumentarium vertraute Orchester „La Banda“.
Daran konnte man erkennen, dass er alle romantisierenden Elemente, die in berühmten Aufnahmen vergangener Jahrzehnte die gefühlsmäßigen Seiten des Werkes herausstellten, vermeiden wollte. Deshalb hat er wohl auch in weiten Teilen seines Dirigats schnelle Tempi gewählt, die das Orchester in einer bewundernswerten Rasanz mitging, und dies vor allem auch noch, als er im Schlussteil das Ensemble und vor allem die fabelhaften Bläser bei den schier nicht enden wollenden virtuosen Begleitfiguren der Trompeten nahezu an seine Grenzen brachte. Bei den gewiss nicht leicht zu spielenden historischen Instrumenten – siehe die ventillosen Hörner – eine bravouröse Leistung, die den großen Erfolg und die interpretatorische Intention der Aufführung sicherten, im Besonderen dabei auch die Basso-Continuo-Gruppe, die neben Oboen und Fagott stark gefordert war. Davon wurde auch der Chor der Kantorei St. Georg motiviert, der trotz der eindrucksvollen Zahl von 130 Mitgliedern durchaus flexibel und aufmerksam den Weisungen des Chorleiters folgte und den einzigartigen Chorälen die erforderliche Dynamik verlieh. Das mächtige „Jauchzet, frohlocket!“ zu Beginn, der erwartungsfrohe Choral „Wie soll ich dich empfangen?“ und das andächtige Lied „Ich steh an deiner Krippen hier“ waren Beispiele für die emotionalen Höhepunkte des Konzertes, neben den wunderbaren Beiträgen der Gesangssolisten, der Altistin Anna Haase von Brincken mit ihrer tief empfundenen Arie „Bereite dich Zion!“ und Johannes Weinhuber, der die großartige Arie „Großer Herr und starker König“ ebenso bewegend gestaltete wie die Sopranistin Maria Bernius ihre Arie „Nur ein Wink von seinen Händen“.
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