
Als der Bürgermeister im Wohnzimmer die Trauung vollzog

Plus Im Ries hatten fast alle Dörfer vor der Gebietsreform einen eigenen Bürgermeister. Der hatte vielfältige Aufgaben.
Bis zur Gebietsreform 1972 hatten in Bayern und damit auch im damaligen Landkreis Nördlingen fast alle Dörfer ihren eigenen Bürgermeister, der mit seinem Gemeinderat die Geschicke der Gemeinde lenkte. Er war überall und jederzeit unmittelbarer Ansprechpartner für die Mitbewohner seines Dorfes. Da brauchte es weder Amtszimmer noch Öffnungszeiten eines „Büros“.
Am Bauernhaus zeigte ein Schild mit der Aufschrift „Wohnung des Bürgermeisters“ an, wo man bei Bedarf hin musste. Die Wohnstube war dort oft Amts-, Arbeits- und Sitzungszimmer zugleich. Die eigene Familie hatte dann das Feld zu räumen. Die Ehefrau wich meistens in die Küche aus, die Kinder wurden tagsüber nach draußen und abends ins Bett geschickt. Festgelegte Sprechstunden gab es nämlich nicht, obwohl am Sonntag nach dem Gottesdienst die beste Zeit war, den Bürgermeister zu sprechen. Oft kam er dann zu spät oder überhaupt nicht zum Mittagessen. Und die „Frau Bürgermeister“ hatte anschließend auch noch Gang und Stube zu putzen, insbesondere bei schlechtem Wetter bei den früher ungeteerten Straßen und Wegen.
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