
Heuer gibt es keine Christbaum-Sammelaktion in Nördlingen

Plus Seit nunmehr 50 Jahren entsorgen die Nördlinger Pfadfinder ausrangierte Weihnachtsbäume. Ein Service, der in diesem Jahr der Pandemie zum Opfer fällt. Doch es gibt Abhilfe.
Die Feiertage sind verstrichen, in den Rieser Wohnzimmern halten sich die Nadeln nur noch mühsam an den Ästen der Christbäume. Auch Weihnachtsenthusiasten müssen langsam einsehen: Zeit wirds, die letzten Spuren des Festes zu beseitigen. Abhilfe schafften in den vergangenen Jahren traditionell die Nördlinger Pfadfinder mit einem Tannenbaum-Abholservice. Heuer nicht. Zu groß ist die Angst, sich dabei mit Covid-19 zu infizieren.
„Es ist schon bitter“, sagt Bastian Schmidt, Mitglied der Nördlinger Pfadfinder. In diesem Jahr hätte die Sammelaktion ihr 50-jähriges Jubiläum gehabt. Normalerweise fahren die Pfadfinder, gemeinsam mit dem Verein der Pfadfinderfreunde – vornehmlich altgediente Mitglieder, durch die Straßen der Stadt und sammeln ausrangierte Christbäume ein. Durchschnittlich 1100 kommen dabei jährlich zusammen, wie Schmidt sagt.
Den Pfadfindern fehlt der Erlös der Christbaum-Aktion
Die Abholung erfolgte bislang mithilfe von Lastwagen, die Unternehmen in Nördlingen kostenlos zur Verfügung gestellt hatten. „Wir haben intern lange überlegt, ob wir die Aktion heuer unter Einhaltung der Maßnahmen durchführen können“, sagt Schmidt. „Einer fährt, einer sammelt, das hätte schon irgendwie funktioniert. Aber wir haben auch ältere Mitglieder.“ Das Risiko, andere anzustecken, sei aktuell einfach zu hoch.
Plakate im Stadtgebiet, die auf die Christbaumaktion hinweisen, haben die Pfadfinder deshalb unlängst überklebt. „Leider übersteigen die Auflagen unsere ehrenamtlichen Kräfte“, heißt es dort nun. Ärgerlich für die Pfadfinder: Ihnen fehlt damit auch Geld, das sie bei der Christbaumaktion gesammelt hätten. Mit dem Erlös werden normalerweise Zeltlager veranstaltet oder Bastelmaterialien finanziert.
Christbäume können kostenlos auf Grünsammelplätzen abgegeben werden
Mit Absage der Aktion bricht für viele Rieser die Möglichkeit weg, ihren Christbaum bequem entsorgen zu lassen. Doch es gibt andere – nicht ganz so gemütliche – Möglichkeiten. Die Pressestelle des Abfallwirtschaftsverbands Nordschwaben (AWV) teilt auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Christbäume können wie jedes Jahr kostenlos an unseren Grünsammelplätzen abgegeben werden.“ So etwa in Nördlingen (Fritz-Hopf-Straße 2) oder Oettingen (Hans-Böckler-Straße 1). Die Plätze hätten unter Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen auch während Corona wie gewohnt geöffnet.
Wer derweil mit dem Gedanken spielt, seinen Baum in den Wald zu bringen oder einfach auf der Straße abzustellen, muss mit einem Bußgeld von mindestens 50 Euro rechnen. Eine Bescherung, auf die wohl getrost verzichtet werden kann.
Der Nördlinger Recyclinghof hat geöffnet von Dienstag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr, und Samstag, 9 bis 14 Uhr. Gleiches gilt für den Oettinger Recyclinghof, außer Donnerstag, dann ist dort geschlossen.
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