Warum das Konzert „Rhapsody In Blue“ in St. Georg in Nördlingen so gelungen war
Plus George Gershwins Rhapsodie wurde in Blue in einer völlig neuen Fassung präsentiert.
Das hätte sich die prächtige Hauptorgel in der St. Georgskirche nicht träumen lassen, dass sie einmal nur orchestrales Beiwerk sein würde. Und wohl auch George Gershwin hätte sich verwundert die Ohren gerieben, wäre er bei diesem genialen Abend dabei gewesen: Seine 1924 uraufgeführte „Rhapsody In Blue“ in einer Fassung für Orgel und Jazztrio, die wohl seinem damaligen Plan, Jazz und konzertante Sinfonik zu einem neuen Kompositionsstil zu verschmelzen, hautnah gekommen ist.
Das Konzert war nicht notengetreu, sondern in jazztypischen Rhythmen moduliert
In St. Georg ersetzte die „Beiwerk-„Orgel von der Empore herab ein komplettes Orchester, feinfühlig geleitet vom Organisten Jürgen Sonnentheil. Das Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann spielten den Besuchern eine dynamische Rhapsodie vor, in der die Themen nicht nur notengetreu präsentiert, sondern in jazztypischen Rhythmen moduliert, mit Blue-Notes und jazzigen Artikulationen verziert wurden. Olaf Kordes am Flügel personifizierte George Gershwin geradezu, changierte vom fast lautlosen Streichler zum tobenden „Tastengott“, während Wolfgang Tetzlaff am Kontrabass ihn mit gelassener Würde und großem Können mit Schlagzeuger Karl Godejohann verband, der allerdings seinerseits auf der einen Seite genauso feinfühlig, fast unhörbar, bei den leisen Passagen das „Orgel-Orchester“ unterstützte, um gleich darauf in einem Schlagzeugsolo sogar die Säulen der Georgskirche mit einzubeziehen.
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