Nördlinger übernimmt den Bundestag
Zusammen mit anderen jungen Menschen debattiert Sebastian Heinecke in dem Planspiel „Jugend und Parlament“ in Berlin. Warum Seehofer nur teilweise Vorbild ist.
Sie rauften sich in den letzten Minuten zusammen. Der Bruch der Union zeichnete sich bereits ab, als nach stundenlangen Verhandlungen Horst Seehofer seinen Rücktritt vom Rücktritt bekannt gab. Er und Angela Merkel scheinen nun einen Kompromiss in dem Asylstreit gefunden zu haben. Nicht die Debatte der Inhalte, sondern die Tatsache, dass eine Einigung erzielt werden konnte, mit der beide Parteien, mehr oder weniger Leben können, ist für Sebastian Heinecke eines der wichtigsten Elemente, die er beim Planspiel „Jugend und Parlament“ vergangene Woche lernte. Der 17-jährige Nördlinger hat in den vier Tagen, in denen er zusammen mit mehr als 300 jungen Menschen im Alter von 17 bis 20 Jahren den Bundestag in Berlin übernahm, erfahren, was es heißt, seine eigene Meinung zu vertreten – aber auch auf Kompromisse einzugehen. Seinen Rücktritt, wie Seehofer, erklärte während des Planspiels niemand, aber dafür diskutierten die jungen Menschen über fiktive Gesetze: einen Auslandseinsatz, ein Pfandsystem für Einwegbecher, direkte Demokratie oder ein Gesetz für Chancengleichheit im Berufsleben. Hierzu wurden die „Politiker“ in drei Parteien eingeteilt: die Bürgerliche Bewährungspartei, die Partei für Gerechtigkeit und Solidarität und die Partei für Engagement und Verantwortung, so Heinecke, der in diesem Jahr sein Abitur bestanden hatte. In den Räumlichkeiten des Bundestages berieten sich die jungen Menschen und debattierten mit den anderen Parteien.
Bei einer Ausschusssitzung musste der 17-Jährige sogar vor seine Parteimitglieder treten und sie von dem Gesetzesentwurf zum Auslandseinsatz überzeugen. So einfach wie ein Referat in der Schule sei das nicht mehr gewesen, aber seine Theatererfahrung habe ihm in dieser Situation geholfen. Letztlich überzeugte er die restlichen Mitglieder – deren Anliegen wurden allerdings ebenfalls berücksichtigt. Der Nördlinger erzählt, dass so eine Meinung aus der gesamten Partei entstanden sei, die jeder vertreten könne. Politische Alleingänge hingegen seien dabei eher hinderlich gewesen und verpufften.
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