
Ein Stammtisch aus uraltem Holz

Pfähle, auf denen einst ein Wasserhaus stand, wurden jetzt neu verwendet. Sie sind hunderte Jahre alt
Während die alten Römer noch bei Tische lagen, vollzieht sich in Mitteleuropa Essen und Trinken gewöhnlich an Tischen. Und man isst mit Besteck aus Tellern und trinkt aus Gefäßen. „Tischlein deck dich – 300 Jahre Tischkultur bei Hofe“ nennt sich eine Sonderausstellung im Oettinger Residenzschloss, die nur noch wenige Wochen zu sehen ist. Gezeigt werden herrliches Porzellan und Tafelsilber und andere Kostbarkeiten aus drei Jahrhunderten. 300 Jahre Tischkultur bei Hofe verzaubern die Besucher.
Doch es geht auch etwas einfacher, und dennoch ist das vermutlich „älteste Mobiliar“ im Ries – eine Hausbar und ein Biertisch – eng mit dem seinerzeit gräflichen Haus Oettingen verbunden, stammt das Eichenholz doch von den Gründungspfählen des ehemaligen Wasserschlosses von Dornstadt-Hirschbrunn. Im Jahr 1347 kam der Forst durch Tausch mit dem Dorf Obereichstätt an die Grafschaft Oettingen. In nächster Generation baute Graf Ludwig XI. dann als Sitz der Forstverwaltung und zur Unterbringung seiner Jagdgäste Ende des 14. Jahrhunderts ein „Wasserhaus“ etwas nordwestlich des heutigen Jagdschlosses. Die Gebäude wurden in sumpfiges Gelände wie in Venedig auf Gründungspfähle gestellt und danach das zufließende Bachwasser mit einem Damm gestaut. 200 Jahre etwa tat dieses Gebäude seinen Dienst, dann wurde es um 1600 abgebrochen. Nach einer alten Beschreibung des oettingischen Archivars in jener Zeit, Albrecht Moser, ließen die Grafen Gottfried von Oettingen-Oettingen und Wilhelm II. von Oettingen-(Alt)Wallerstein zwischen 1600 und 1606 zum Teil mit den Abbruchsteinen und den guten Dachbalken das heutige Jagdschloss bauen, das den Anforderungen der „neuen Zeit“ gerecht werden sollte. Die Pfähle aber blieben im Weiherboden.
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