Cellist mit außergewöhnlichen Fähigkeiten
Nicht nur Valentin Radutiu spielt im Oettinger Schloss groß auf
Als W. A. Mozart als 16-Jähriger seine erste Reise nach Italien unternahm, wusste er, dass er für die Zuhörer seiner Tournee heitere gehobene Musik zur Unterhaltung, die im Italienischen „divertimento“ heißt, für seine Konzerte im Koffer haben musste. Dafür schrieb er neben zwei anderen das „Divertimento F-Dur“, das beim Residenzkonzert im Oettinger Schloss auch dem dortigen Publikum Vergnügen bereitete. Dafür sorgte das württembergische Kammerorchester Heilbronn und sein künstlerischer Leiter Ruben Gázarian, die nach einem melodischen Anfang gleich zupackend begannen und einen temperamentvollen ersten Satz hinlegten. Elegant in der Melodik, aber ohne große Höhepunkte verlief das Andante, dem der Dirigent durch Abstufungen in der Dynamik abwechslungsreiche Gestalt verlieh, während der abschließende übermütig wirkende Presto-Satz mit sehr beherzten und absolut einheitlich gespielten Stakkato-Läufen den oftmals recht witzigen Mozart erkennen ließ.
Der in München 1986 geborene und als Cellist bereits mehrfach ausgezeichnete Valentin Radutiu spielte das „Konzert für Violoncello u. Orchester D-Dur“ von Joseph Haydn. Es gilt als eine Herausforderung für jeden Solisten, denn es fordert neben den hohen spieltechnischen Anforderungen: perfektes Lagenspiel, Doppelgriffe, Triller und Arpeggien, klare differenzierende Tongebung und Einfühlsamkeit in die Orchesterbegleitung. All dies führte zusammen mit zartem, aber auch zupackendem Bogenstrich und vorzüglicher Phrasierung zu einem großartigen Konzerterlebnis für die Zuhörer. Wunderbar fließende Melodiebögen und eine eindrucksvolle Kadenz, in der die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Solisten zur Geltung kamen, bewirkten einschließlich des exakten Spiels der Streicher und Bläser ein wirkungsvolles musikalisches Ereignis. Dies galt auch für das sehr gefühlvolle Adagio mit seinen liedhaften Melodien. Sehr beschwingt und bewegt wirkte das abschließende Rondo durch das straffe und bestimmte Dirigat Ruben Gàzarians, der auch durch körperliche Gestik das Orchester führte.
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