
Prozess: Drogen als Medikament?

Ein Mann wird nach einer Verfolgungsjagd von der Polizei gestoppt. Auf der Wache finden die Beamten bei ihm Kokain. Seine Erklärung ist außergewöhnlich.
Im April 2018 wird eine Polizeistreife per Funk von Kollegen dringend um Unterstützung bei einer Verfolgungsjagd gebeten. Die Polizisten rasen mit Blaulicht zu einem Rieser Dorf und stellen schließlich dort ein Auto mit drei Insassen. Sie finden Haschisch, später auf der Wache bei einem Mann aus dem Auto, der seit mehr als zehn Jahren im Ries lebt, 14 Gramm hochwertiges Kokain. Eine Verhandlung vor dem Schöffengericht am Nördlinger Amtsgericht wird anberaumt, doch der Angeklagte erscheint nicht.
Richterin Ruth Roser erlässt Haftbefehl – zum nächsten Termin wird er von zwei uniformierten Beamten gebracht, die Handschellen nehmen sie dem 29-jährigen Mann erst vor dem Gerichtssaal ab. In der Verhandlung gibt er den Besitz des Kokains freiweg zu, liefert aber eine außergewöhnliche Erklärung dafür: Er leide an einer schmerzhaften Krankheit, wurde in den Donau-Ries-Kliniken nachweislich schon zehn Mal operiert. Die Schmerzen seien immer stärker geworden und so sei er auf den Gedanken gekommen, sie mit Drogen zu bekämpfen. Staatsanwältin Gudrun Wagner glaubt das nicht: „Ich bin überzeugt, dass die Drogen zum Handel treiben bestimmt waren.“ Entlarvend sei eine Aussage des Angeklagten gewesen, dass er alles Kokain an einem Tag konsumieren wollte, was schlichtweg unmöglich sei. Dass er keine Ahnung habe, wie viel davon man auf einmal rauchen kann, zeige, dass er das Kokain als reine Ware ansehe.
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