„Die Päpstin“ fesselte das Publikum
Einen Roman auf die Bühne zu bringen, ist nicht einfach. Im Klösterle ist es gelungen
Wer den 540-Seiten-Roman von Donna Cross gelesen hat, kann sich nicht im Entferntesten vorstellen, wie ein solch komplexes Thema auf eine Theaterbühne gebracht werden soll. Noch dazu im Rahmen einer Tourneetheater-Produktion, die darauf angewiesen ist, mit möglichst wenig Equipment von Stadt zu Stadt ziehen zu können. Was allerdings vergangenen Sonntag im Klösterle geboten wurde, kann nur in allerhöchsten Tönen gelobt werden. Wem es gelingt, sein Publikum zwei Stunden und 55 Minuten derartig zu fesseln und von einer Kopfkino-Szene in die andere zu versetzen, der hat alles richtig gemacht.
Das Bühnenbild ist grandios reduziert: ein paar Stoffbahnen als Hintergrund, neun mannshohe Holzkästen, live eingespielte Cello- und Synthesizer-Musik und auf die jeweiligen Kulissen projizierte Video-Szenarien. Mehr braucht es nicht, wenn das Ensemble vor Spielfreude nur so sprüht und das Bühnenbild mittels der Holzkästen immer das suggeriert, was man sich selbst im Kopf vorstellt. So muss modernes Theater sein, kreativ, rasant, opulent. Apropos opulent: Die Kostüme waren – ganz das Gegenteil – äußerst sparsam und auch die neun Schauspieler agierten in wechselnden Rollen, die jeweils mit sparsamen Accessoires in ihre neuen Rollen schlüpften und so zum Teil bis zu sechs verschiedene Charaktere darstellten, ohne dass dies beim Publikum sonderlich zur Verwirrung führte. Freilich musste dem Betrachter der Roman oder die Geschichte schon gewärtig sein, ohne Hintergrundinformation war man – das muss man konstatieren – etwas aufgeschmissen.
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