„Über unsere Gene vererben wir die Angst“
Eleonore Kostjuk in Oettingen: Atomkatastrophe in Japan löst böse Erinnerungen aus
Oettingen Als ob es jemand geahnt hätte: Zur Eröffnung der Aktion Fastenopfer – Hoffnung für Osteuropa – (siehe Berichte auf Seite 35) wurde auch die 78-jährige Eleonore Kostjuk nach Oettingen eingeladen. Sie lebt heute in Augsburg, stammt aber aus Kiew. Und dort erlebte sie im April 1986 in unmittelbarer Nähe die Katastrophe im Kernreaktor von Tschernobyl mit. Vom Leben danach sollte sie den Gästen des Eröffnungsempfangs der Diakonie erzählen. Niemand hatte im Vorfeld geahnt, welche Brisanz diese Erinnerungen haben sollten.
„Ich habe die ganze Zeit die Berichte zum Reaktorunglück in Japan verfolgt und war tief erschüttert“, erzählte Eleonore Kostjuk in Oettingen. Im Interview mit den Rieser Nachrichten nannte sie die Informationslage als den wichtigsten Unterschied zu Tschernobyl: „Die Menschen in Japan wurden gleich informiert, wenn auch zunächst Unklarheiten blieben. Im Gebiet um Tschernobyl erfuhr man eine Woche lang gar nichts, obwohl man wusste, dass etwas Schreckliches passiert war.“ Eine Woche sei vergangen, in der Kinder draußen spielten, als ob nichts wäre. Die Kinder standen dann auch im Mittelpunkt des Interesses, reagieren sie doch am empfindlichsten auf die Strahlenbelastung: „Zuerst erfuhr man von Bekannten, die ausländisches Radio hörten, dass in Schweden die Kinder nicht mehr nach draußen durften.“ Schließlich schafften Sonderzüge, für die man kein Ticket brauchte, Mütter mit Kindern weg.“
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