Das Rieser Leben, wie es einst war
Mehr als 80 Gruppen, Vereine und Musikkapellen ziehen durch die Nördlinger Altstadt. Die Zuschauer bekommen ganz ungewohnte Klänge zu hören.
Eine gute Partie kam nicht mit leeren Händen. Ihre Aussteuer brachte die Braut mit, auf einem Wagen, den ein Gespann zum Haus oder Hof des Bräutigams zog. Beim Brauchtumsumzug am Samstag konnten die Besucher bestaunen, was die Frau einst so alles in die Ehe einbrachte: ein Sofa, ein Bett, ein Spinnrad, eine Nähmaschine und einen schön bemalten Schrank. Freilich war der nicht leer, sondern mit sorgsam zusammengelegter Bettwäsche bestückt. Dafür wurde früher übrigens eigens jemand engagiert – um die Wäsche richtig zu falten. Wie das Leben im Ries einst war, das zeigten rund 80 Vereine und Gruppen bei diesem Umzug. Die Arbeit und das Leben auf dem Bauernhof standen dabei klar im Fokus.
Und was gab es da nicht alles zu sehen: die Deggomer Wurzler gingen zum „Erdberra klauba“, der Gartenbauverein Möttingen presste Apfelsaft wie anno dazumal, es gab Getreidemäher, Heuwendemaschinen und Heuauflader von anno dazumal. Die Alerheimer Flegeldrescher standen auf einem Wagen und zeigten, wie mühsam es einst war, das Korn von der Ähre zu trennen. Es wurde Bier gebraut (Gartenbauverein Baldingen), Rüben geerntet und Kraut gehobelt (Dorfgemeinschaft Goldburghausen) oder Kartoffel gerodet (Schaffitz-Hof). Was ein Rieser Bauer alles dabei hatte, wenn er zum Saumarkt fuhr, zeigte Peter Hahn aus Alerheim. Besonderen Beifall gab es nicht nur für die historischen Schlepper, sondern auch für die Gespanne, die von Tieren gezogen wurden. Zwei Kühe etwa waren vor den Erntewaagen der Nordhäuser Goißl’schnalzer gespannt. Und am Ende gab es gleich zwei Sechsspänner mit prächtigen Kaltblütern.
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