Was Sucht mit Sehnsucht zu tun hat
Im TCW in Nördlingen geht es um das Thema Alkoholkrankheit. Ein Experte erzählt, wie Rückfälle entstehen
Die Organisation Freie Suchtselbsthilfe Nördlingen hatte zum Thema „Was hat Sucht mit Sehnsucht zu tun – den Rückfall verstehen“ in das Technologie Centrum Westbayern (TCW) geladen. Wolfgang Oswald, Werksleiter und Rudi Lechner, Abteilungsleiter von der Firma Jeld-Wen aus Oettingen berichteten darüber, wie in diesem Betrieb verantwortlich mit Alkohol umgegangen wird: Im Gegensatz zu früher herrsche heute in der Firma absolutes Alkoholverbot, erzählten sie – entscheidend sei, dass die Führungsverantwortlichen einen anderen Blickwinkel bekommen haben und das Alkoholproblem eines Mitarbeiters jetzt als Krankheit akzeptieren können.
Im Rahmen der Veranstaltung wertschätzten die Verantwortlichen der Freien Suchtselbsthilfe Kurt Stoll für seine 20-jährige Abstinenz. Helene Bönning, 1. Vorsitzende des Vereins, dankte ihm, dass er die hilfreichen Erfahrungen, die er selbst gemacht habe, in all den Jahren an andere Hilfesuchende weitergab. Kurt Stoll, Mitarbeiter der Firma Jeld-Wen, dankte seinem Werks- und Abteilungsleiter, dass sie jederzeit ein offenes Ohr für ihn haben. Hartmuth Funk, der seit über 30 Jahre in der Suchtberatungsstelle des Diakonieverbandes Reutlingen tätig ist, begann seinen Vortrag mit einem Zitat. „Aus ganz normalen Familien kommen ganz normale Suchtkranke“, sagte er. Alkoholismus sei das Sichtbarwerden einer Abhängigkeitserkrankung. Es bestehe bei Betroffenen keine oder eine mangelnde Beziehung zu sich selbst. Deshalb könne auch keine „echte“ Beziehung zum Gegenüber entstehen. Ausdrucksformen der Alkoholsucht seien Verhalten, von dem man wisse, dass es einem schade, von dem man sehe, dass auch andere darunter leiden und dass man trotzdem nicht lassen könne. Probleme wie Hemmungen, mangelndes Selbstwertgefühl, Schuldzuweisungen Ängste seien die Folge. Es sei die Symbolik der Alkoholkrankheit, alles mit sich selbst ausmachen zu wollen.
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