„Wer nur Geld verdienen will, muss etwas anderes machen“
Tag des offenen Bauernhofes in Alerheim bringt der Öffentlichkeit einen modernen Familienbetrieb näher
Ganz Deutschland beging gestern und vorgestern das Wochenende der Landwirtschaft. In Bayern organisierten Landwirtschaftsministerium, Bauernverband und Landesvereinigung der Milchwirtschaft Tage des Offenen Bauernhofes. Das Ries repräsentierte die Familie Hubel aus Alerheim mit ihrem modernen Vorzeigehof als Familienbetrieb – Karin und Friedrich Hubel, ihre vier Söhne samt Freundinnen bauten den 1999 von der Elterngeneration übernommenen Hof aus und organisierten gestern ein Familienfest, auf dem sie tausenden von Besuchern moderne Landwirtschaft näher brachten. Die leer geräumte Maschinenhalle war gleichzeitig Festsaal, Bühne und Kirche, wo Pfarrer Siegfried Bernard den Tag mit einem Festgottesdienst eröffnete. Betriebsrundgänge, Infostände landwirtschaftlicher Vereinigungen und Firmen, Maschinenausstellung, volksfestreife Bewirtung bis hin zum Ochs am Spieß, Kinderprogramm der Bayerischen Jungbauernschaft von Tretbulldogfahren bis Strohhüpfburg realisierten, was in Werbeneudeutsch „Infotainment“ genannt wird – das unterhaltsame Nahebringen von Fakten. Kreisobmann Karl Wiedenmann begrüßte die Gäste und sehnte den Tag herbei, an dem die Lebensmittelpreise wieder der realen Wertschöpfung der Landwirte entsprechen. „Wer nur Geld verdienen will, muss etwas anderes machen“, sagte denn auch Gastgeber Friedrich Hubel, allerdings mit positivem Hintergrund: Landwirtschaft begeistert ihn und seine Familie als Generationenverpflichtung. Da gäbe es auch keinen Grund zum Jammern, nicht über ständige Ausbaumaßnahmen, die alle ein bis zwei Jahre die Ferien der Söhne ausfüllen, nicht über übermäßige Nässe 2002, Trockenheit 2003, verheerenden Hagel 2004 oder letztes Jahr das Wörnitzhochwasser. Auch nicht über Pachten, die nicht so exorbitant hoch sind wie von Biogasgegnern kolportiert oder ein Jahr mit 365 Arbeitstagen – was vor allem Schüler und Kindergartenkinder kaum glauben können: „Aber jeder braucht doch Ferien!“
Der stellvertretende Landrat Friedrich Bittner (CSU) bezog sich auf das Werbeplakat mit der doppelsinnigen Überschrift „Brötchengeber“ und stellte die zahlreichen Arbeitsplätze in diesem Sektor heraus. Moderne Viehhaltung, beispielsweise Freilaufställe, sei tierfreundlicher als früher, oft als überdimensioniert kritisierte landwirtschaftliche Geräte seien wirtschaftlich unabdingbar. Die heuer und nächstes Jahr amtierende Bayerische Mehlkönigin Carolina Göggerle aus Laub repräsentierte die Mühlenbranche, vom Bauernverbands-Obmann als Grundlage der Landwirtschaft bezeichnet. „Seit Anbeginn der Landwirtschaft gilt: Wer Mehl hat, hat Leben.“
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