Wohnen in Nördlingen: Am Deininger Tor entstehen zehn neue Wohnungen

VonRonald Hummel

Der Bauträger von Hummel-Haus, Dippel und Engel realisiert in Nördlingen ein weiteres Projekt. So sehen die Planungen aus.

Die Bauträger-Firma Wisa aus Dinkelsbühl hat in der Nördlinger Altstadt bereits gut Fuß gefasst und diverse Wohnungen und Geschäftsräume in historische Altbau-Substanz integriert. Unter anderem belebte sie als Investor das jahrzehntelang weitgehend brach liegende Hummel-Haus am Marktplatz, das ehemalige Schuhhaus Dippel am Brettermarkt oder das Gebäude Ecke Luckengasse/Herrengasse, wo früher eine Pizzeria untergebracht war. Auch das einstige Gasthaus Engel ist bereits ins Auge gefasst. Derzeit sticht eine weitere Baustelle innen vor dem Deininger Tor ins Auge: Der große Gebäudetrakt der einstigen Metzgerei Stiefel direkt an der Stadtmauer ist eingerüstet, bis zum Dach sind die Handwerker zugange. Bis Anfang nächsten Jahres sollen hier zehn Wohnungen entstehen.

Der Trakt gliedert sich in drei Bereiche: Im vorderen Gebäude an der Deininger Straße befand sich im Erdgeschoss einst der Verkaufsladen der Metzgerei, darüber waren Wohnungen. Hier werden jetzt insgesamt sechs Wohnungen entstehen. Im hinteren Gebäude, an dem die Fachwerkkonstruktion besonders schön zu sehen ist, befand sich im Erdgeschoss die Metzgerei, darüber Lager und Stadel. Da dies alles weitläufige Räume waren, muss hier kaum entkernt werden; es entstehen vier neue Wohnungen. Alle zehn Wohnungen zusammen umfassen eine Fläche von rund 600 Quadratmetern; die Wohnungen sind zwischen 42 und 88 Quadratmeter groß. Das Gebäudeteil, das die beiden Häuser verband, gehörte früher zur Metzgerei und wurde bereits abgerissen. Künftig wird eine Wand Vorder- und Rückgebäude verbinden, darunter wird eine Einfahrt frei gelassen, die zu einem Innenhof und einem von vier neu geschaffenen Autostellplätzen führt. Die Hausgeschichte beginnt 1470, seit 1501 waren hier durchgehend Metzgereibetriebe untergebracht – „so eine Kontinuität ist höchst selten“, staunt Stadtarchivar Wilfried Sponsel. Zuletzt war hier die Metzgerei Stiefel bis in die 1980er Jahre ansässig. Bernhard Friedrich, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Wisa, zeigt nicht zufällig große Wertschätzung für Nördlingen: „Schon als Kind machten ich mit der Familie immer Ausflüge von Dinkelsbühl hierher.“ Für Wohnqualität sei eben nicht nur das Gebäude ausschlaggebend. Er habe verinnerlicht, dass Nördlingen alles drumherum besitzt, von kurzen Wegen zum nächsten Kaffee bis hin zu nötigen Einrichtungen. „Zu jedem Geschäft gehört auch Freude“, sagt er als überzeugter Investor.

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