Pünktlich um 19 Uhr strömten Schneeköniginnen, Eismänner, Pinguine und Skihasen in den bis auf den letzten Platz ausverkauften Stadtsaal: In Nördlingen wurde am Samstag wieder Blaulichtball gefeiert. Nach einer Pause im vergangenen Jahr gaben die 38 Ehrenamtlichen wieder alles, um einen unvergesslichen Abend zu gestalten. Das Blaulichtball-Team besteht aus Mitgliedern der vier Rettungsorganisationen Freiwillige Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk. Unter dem Motto „Heiß auf Eis & schee im Schnee“ gab es unvergessliche Faschingsmomente.
Reiner Schlientz begrüßte die Gäste, bevor die Partyband „Ohne Filter“ die Bühne übernahm und mit einer Mischung aus aktuellen Hits und beliebten Klassikern für ausgelassene Stimmung und eine gut gefüllte Tanzfläche sorgte. Später brachten auch in diesem Jahr die Mönchsdegginger „Alm-Gugga“ den Saal zum Beben. Das Marktgespräch nahm in diesem Jahr eine originelle und skurrile Wendung. Zunächst sorgte die Rückkehr eines Klima-Campers (Rudi Beck) für ein hitziges Gespräch zwischen OB David Wittner (Johannes Fischer), Wolfgang Goschenhofer (Rudi Siegel) und dem Stadtrat/Polizisten Peter Romano (Werner Siegel). Die Diskussion drehte sich auch um die Parkgebühren in der Innenstadt.

Die Instagram-Leidenschaft einer ehemaligen Stadträtin (Gerhard Munk) sorgte im Marktgespräch immer wieder für humorvolle Momente und so wurde sie zum witzigen „Running Gag“. Für einen überraschenden Moment sorgte der Auftritt des katholischen Stadtpfarrers Benjamin Beck in der Rolle von Landrat Stefan Rößle. Überraschend kam kein Geringerer als Donald Trump nach Nördlingen, um einen Deal abzuschließen. Nach einem skurrilen Verkauf einer Parzelle in der Altstadt zur Deckung des Hallenbad-Haushaltslochs wurde der darauf stationierte Klima-Camper schließlich verhaftet – das Ganze endete in einem humorvollen und chaotischen Showdown.
Anschließend wetterte der Blaulichtball-Türmer Norbert Jawansky mit spitzer Zunge vom Daniel. In seiner Büttenrede berichtete er über aktuelle politische Themen wie den Ampelbruch und die Neuwahlen. Man müsse mit allen Parteien reden, forderte er. Aber auch lokale Themen wie der bisher nicht gefassten Autokratzer und das Voting der Rieser Nachrichten zur Namensgebung des neuen Hallenbads wurden von ihm humoristisch aufs Korn genommen. Den Stadtrat forderte er auf, selbst zu entscheiden und bloß keinen Architektenwettbewerb für das neue Feuerwehrhaus anzustrengen.
Luisa Ebert begeistert mit einem Verwandlungsspiel
Ein Höhepunkt war die Mitternachtsshow, die in diesem Jahr grandios von niemand Geringerem als Stefan Raab (Timo Dinkelmeier), DJ Ötzi (Peter Romano) und Bill Kaulitz (Gerhard Munk) moderiert wurde. Das Trio nahm sich selbst nicht allzu ernst und spielte mit einem Augenzwinkern und jeder Menge Selbstironie die Klischees der eigenen Bühnenfiguren aus. Die Mitternachtsshow begann mit einem ikonischen Verwandlungsspiel à la Eiskönigin. Luisa Ebert nahm das Publikum mit auf eine kreative Reise, bei der sie sich aus einem Eisblock erst in einen Pinguin, dann in einen Schneemann und schließlich in die Eiskönigin verwandelte.
Danach übernahmen zwei nackte Köche die Bühne und sorgten für beste Unterhaltung beim staunenden und jubelnden Publikum. Mit viel Geschick und Humor schwingen sie ihre Pfannen, um sich gekonnt zu verdecken. In einer urkomischen Choreografie und einer waghalsigen Hebefigur verloren sie nach und nach ihre Pfannen – bis sie schließlich nur noch mit ihren Kochmützen bekleidet, unter tosendem Applaus, die Bühne verließen. Im Anschluss sorgten Die drei Käsekrainer (Rudi Siegel, Bernd Sokolowski, Werner Siegel) für beste musikalische Unterhaltung und luden das Publikum mit einem abwechslungsreichen Partyhit-Repertoire zum Mitsingen und Mitfeiern ein.
Der krönende Abschluss der Mitternachtsshow war eine aufwendige Tanzperformance mit insgesamt 15 Tänzerinnen und Tänzern auf der Bühne. Die Inszenierung erzählte die Geschichte partywütiger Skihasen, die mit einem Schwarzer-Reisebus in die Berge fuhren und das Après-Ski in vollen Zügen genoßen. Spektakuläre Hebefiguren und Schuhplattler in Lederhosen – die Show bot alles, was das Faschingsherz im Schneefieber begehrte. Ein mitreißender Flashmob-Tanz leitete schließlich die traditionelle Polonaise im Luftballonregen ein. Begeistert schloßen sich die Gäste an und feierten ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden. (AZ, tiba)






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