
Nur der Schnee fehlt: Bopfinger Lift wäre in einer Stunde betriebsbereit

Plus Vor 40 Jahren hatte der Lift am Sandberg noch viele Betriebstage, die letzte gute Skisaison war 2016/17. Die Punktekarten von 1972 gelten noch immer.
Obwohl die Temperaturen im Vergleich zum Dezember in den vergangenen Tagen wieder gesunken sind, müssen Wintersportfans in der Region weiter bangen: Zum Skifahren auf dem Sandberg reicht es noch nicht. Dafür bräuchte es noch mehr Schnee, sagt Betriebsleiter Peter Kleebauer.
Und wie viel? "Das kommt darauf an, ob es Papp- oder Pulverschnee ist. Beim Pappschnee reichen fünf oder sechs Zentimeter. Beim Pulverschnee brauchen wir etwa 20 Zentimeter. Denn wir können nicht walzen", erklärt Kleebauer. Sollte es in den nächsten Tagen also nicht viel mehr schneien, kann der Skilift am Sandberg leider noch nicht öffnen.
Nur die Gummimatten und das Fangnetz fehlen
Bereit gemacht hat sich die Stadt aber natürlich. "Wir stehen Gewehr bei Fuß", sagt Hauptamtsleiter Daniel Bäuerle. Jedes Jahr im Herbst mache man die TÜV-Abnahme, sodass man bei entsprechenden Witterungsverhältnissen schnell in Betrieb gehen könne. Wenn genug Schnee liege, sei der Lift innerhalb einer Stunde betriebsbereit, wie Peter Kleebauer erklärt. Als Vorarbeiten müsse man dann lediglich noch Gummimatten an den Masten und ein Fangnetz am Einstieg anbringen.
Die Entscheidung, ob geöffnet wird, trifft Kleebauer in Zusammenarbeit mit der Skischule, einer Abteilung des TV Bopfingen. Diese bietet dann auch Kurse am Sandberg an, wie Kleebauer erklärt. Gebaut wurde der Skilift 1972. Damals hat man auch die Skiabteilung des TV Bopfingen gegründet. Es gibt eine Hauptabfahrt mit 370 Metern Länge und eine Familienabfahrt mit 710 Metern. Zudem verfügt der Lift über eine Flutlichtanlage. "Früher musste man noch abholzen und im Sommer Steine klauben", erinnert sich Kleebauer.
In den 80er-Jahren noch 30 oder 40 Betriebstage
Mittlerweile gebe es aber kaum mehr Steine auf der Piste, sodass man schon bei wesentlich geringerer Schneehöhe fahren könne. In der Vergangenheit sei dies bei den kälteren Wintern aber kein Problem gewesen. "In den 80er-Jahren hatten wir auch schon Winter mit 30 oder 40 Betriebstagen. Das ist in den vergangenen Jahren immer weniger geworden", so Kleebauer.
Gleich geblieben sind die Punktekarten, die abgeknipst werden. "Das sind immer noch die gleichen wie 1972“, sagt Kleebauer. Wer also noch eine Karte von damals hat, könne diese noch verwenden. Im vergangenen Winter hatte der Skilift zwei Tage im April geöffnet; die beiden Saisons davor gab es gar keinen Betriebstag, wie Daniel Bäuerle ergänzt. Eine richtig lange Skisaison habe man 2016/17 mit 14 Betriebstagen gehabt, so Bäuerle weiter.
Heute läuft Betrieb ehrenamtlich
Der Skilift wird durch eine GmbH betrieben, an der die Stadt Bopfingen und der TV Bopfingen beteiligt sind. Früher habe die GmbH mehrere Personen kurzfristig beschäftigt, die den Skilift betrieben haben, erklärt Bäuerle. "Durch die wenigen Betriebstage in den vergangenen Jahren lief aber alles auf ehrenamtlicher Basis", so der Hauptamtsleiter. In guten Wintern finanziere sich der Lift gut, in den letzten Jahren sei er aber ein Draufzahlgeschäft gewesen, sagt Bäuerle. Den Verlust trägt die Stadt Bopfingen. Erwachsene zahlen für zehn Fahrten acht Euro, Jugendliche fünf Euro. Eine 50-Punkte-Karte können Erwachsene für 25 Euro, Jugendliche für 15 Euro kaufen. 30 Punkte kosten für Erwachsene 15, für Jugendliche zwölf Euro.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.