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Digitalminister Mehring besucht Eigner: 3D-Betondruck als Zukunftstechnologie

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Bayerischer Digitalminister Dr. Fabian Mehring besucht Eigner Bauunternehmen

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    Der Bayerische Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler, Mitte) war am Freitag beim Bauunternehmen Eigner zu Gast.
    Der Bayerische Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler, Mitte) war am Freitag beim Bauunternehmen Eigner zu Gast. Foto: Bernd Schied

    Um die Bauabläufe zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten, setzt das Nördlinger Bauunternehmen Eigner seit gut zwei Jahren auf den 3D-Betondruck. Damit ist die Firma Pionier in Deutschland. Bei diesem Verfahren werden Betonelemente mittels einer robotergesteuerten Technologie hergestellt, indem eine spezielle Betonmischung durch eine computergesteuerte Düse präzise in eine gewünschte Form gebracht wird. Die Technik ist nachhaltig und effizient. Die Bauteile selbst sind leicht und ressourcenschonend.

    Mit dieser innovativen Technik hat Eigner inzwischen überregionale Bedeutung erlangt. Sei es in der einschlägigen Fachpresse, auf Messen wie der „Bau“ in München, aber nicht zuletzt auch in der Politik. Am Freitag hat der bayerische Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) das Nördlinger Unternehmen besucht, um sich ein Bild vom 3D-Betondruck zu machen. Er zeigte sich dabei angetan von der Innovationskraft der Firma Eigner und der Technischen Hochschule Augsburg, die das Projekt wissenschaftlich begleitet. Angesichts der wirtschaftlichen Krise verbunden mit dem Fachkräftemangel sowie der Tatsache, dass die Babyboomer-Generation in Rente gehe, müsse es Deutschland in den nächsten zehn Jahren hinbekommen, alles zu automatisieren und zu digitalisieren, was möglich sei. „Die wenigen Köpfe, die wir dann noch haben, müssten dann die Arbeiten ausführen, die man weder automatisieren noch digitalisieren kann“, betonte der Minister. Anders würden Wohlstandsverluste unvermeidlich sein.

    Mehring: Auf Zukunftstechnologien in vielen Bereichen setzen

    Darüber hinaus bestehe die Gefahr, mit zu wenig Köpfen auch die staatliche Leistungsfähigkeit nicht mehr gewährleisten zu können. Dies wiederum sei Wasser auf die Mühlen der „politischen Spalter“. Vor diesem Hintergrund gelte es, künftig auf Zukunftstechnologien in möglichst vielen Bereichen zu setzen. „Es wird nicht reichen zu sagen, wir machen es wieder wie in den 1990er Jahren, wo es doch Wohlstand gegeben hat und alles ist wieder gut“, meinte der Minister. Dass sich die Zeiten grundlegend geändert hätten, machten Zahlen großer Unternehmen deutlich: So habe etwa Microsoft in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres mehr Geld in die Künstliche Intelligenz investiert, als die BASF Jahresumsatz mache. Solche Zahlen zeigten die neue Realität. Weiterzumachen wie bisher, gepaart mit einigen deutschen Tugenden, werde nicht funktionieren, zeigte sich der Digitalminister überzeugt.

    Die einzige Chance für Deutschland, den Anschluss nicht weiter zu verlieren, sieht Mehring darin, sich bei Fortschritt und Innovation mit Künstlicher Intelligenz und der 3D-Technik an die Spitze zu stellen. Dadurch erwachse wieder ein Wettbewerbsvorteil, der dem ganzen Land zugute komme. Die Firma Eigner sei mit ihrem Verfahren des 3D-Betondrucks auf dem besten Weg, dazu einen bedeutenden Beitrag zu leisten. Dieser notwendige Prozess müsse allerdings verstanden werden – auch in einigen großen industriellen Bauunternehmen, die an diesem Verständnis noch arbeiten würden.

    Fabian Mehring: Digitale Transformation auch auf dem flachen Land wie in Nördlingen

    Weiter betonte der Staatsminister, digitale Transformation und Zukunftstechnologie dürfe nicht nur bei Google und Microsoft in München im Vordergrund stehen, sondern auch auf dem flachen Land, wie in Nördlingen in einem Familienbetrieb. Mehring brach bei Eigner auch ein Lanze für das Thema Nachhaltigkeit, das derzeit politisch unter die Räder zu kommen drohe. An der Herausforderung, dass Deutschland die Klimawende schaffen müsse, auch wenn Merz jetzt Kanzler werde, habe sich „Null komma Null“ geändert. Digitalisierung und Klimawende seien die „Masterthemen“ der nahen Zukunft. Beides dürfte nicht gegeneinander ausgespielt werden.

    Prof. Dr. Stefan Braunreuther von der Technischen Hochschule Augsburg warb in seinem Grußwort dafür, die 3D-Drucktechnik verstärkt auch in der gesamten Baubranche zu etablieren. „In Gesprächen mit Bauunternehmen stelle ich leider immer noch eine gewisse Engstirnigkeit der Verantwortlichen fest, die sich oft auf das beziehen, was sie den vergangenen 70 oder 80 Jahren gemacht haben“, so der Professor. Eine Ausnahme bilde die Firma Eigner.

    Luther und Uhl erläutern dem Minister die Technik in Nördlingen

    Zu Beginn des Minister-Besuches haben die Eigner-Geschäftsführer Werner Luther und Wolfram Uhl dem Gast aus München die neue Technik erläutert und von ersten Erfolgen bei einem Bauprojekt in Nördlingen berichtet. Luther stellte die drei wichtigsten Vorteile der robotergesteuerten Technologie heraus: Materialeffizienz, Flexibilität und Schnelligkeit. Hinzu geselle sich die Nachhaltigkeit durch deutliche Einsparungen bei CO₂-Ausstoß.

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