Die Jungen sind da: In Oettingen sind kürzlich die ersten Storchenküken geschlüpft. Entdeckt hat sie Storchenexpertin Heidi Källner bei ihrem Blick vom Oettinger Jakobsturm am Mittwoch. Einige kleine grau-flauschige Storchenbabys sind auf ihren Bildern zu sehen. In Oettingen sind schon einige geschlüpft, schildert sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Auf den jeweiligen Nestern der Volkshochschule sind es fünf, drei und zwei Küken, beim Dekanat vier. Als Källner den Storchennachwuchs entdeckt hat, sei sie sprachlos gewesen: „In Oettingen war das Wetter toll, ich dachte mir, ich gehe auf den Kirchturm. Als dann der Storch aufgestanden ist und es gezappelt hat, war ich erstaunt.“
Einerseits erwarte sie den Nachwuchs zwar auch um diese Zeit, in Nördlingen sei heuer aber auch „alles anders“. Denn hier seien die Störche in vielen Nestern spät dran, der große Konkurrenzdruck habe für Unruhe unter den Tieren gesorgt, die auch gestritten hätten. In den vergangenen Jahren sei auf dem Nest am Tanzhaus um den 20. März herum jeweils das erste Ei gelegt worden. Eier gab es zwar auch 2025, doch die Störche hatten sie an den Rand geschoben und mit Nistmaterial bedeckt: „Ich denke, durch die vielen Störche waren sie in Unruhe. Die Störche standen da, haben sich aber nicht auf die Eier gesetzt.“ Sechs Eier habe das Paar weggeschoben, doch es habe ein Nachgelege gegeben, vier Eier wurden bebrütet. Das dauere jetzt natürlich länger, in zwei Wochen könnte es Nachwuchs geben.
Storchennachwuchs: So ist die Lage in Oettingen, Nördlingen und Donauwörth

In anderen Nestern in Nördlingen auf dem Hallgebäude, in der Pfarrgasse oder am Schäfflesmarkt rechnet Källner damit, dass in den nächsten Tagen die ersten Küken zu sehen sein werden. Innerhalb der Nördlinger Innenstadt hat Källner zehn Nester gezählt, außerhalb fünf. In Oettingen seien es insgesamt 53 Nester.
In Donauwörth gibt es ebenfalls noch keine Jungen, wie der Tierarzt Georg Schnizer schildert: „Ende des Monats“, schätzt er, ist es so weit, dass dann auch dort die Jungen schlüpfen. Ungefähr fünf Eier lägen in den jeweiligen Horsten. Etwa 30 Tage brüteten die Tiere die Eier aus. In Donauwörth stand vor einigen Wochen eine Umsiedlung zweier großer Storchennester an, auf dem Tanzhaus und dem Gasthof Goldener Hirsch. Dafür wurden zwei Ersatznistplätze zwischen Freilichtbühne und Käthe-Kruse-Puppenmuseum aufgebaut. Zunächst hieß es, die Nester seien bereits bezogen worden. Schnizer selbst hatte bislang aber keine Störche dort nisten sehen, erst seit wenigen Tagen habe er dort einen Storch beobachtet. „Ich kann nicht sagen, ob er Nistmaterial hinbringt und er anfängt zu brüten oder ob es nur eine Laune ist“, so Storchenexperte Schnizer. Dennoch ist er sich sicher, dass die Nistplätze künftig angenommen werden.
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