Gespräche mit Freunden, Reisen, Singen und Musizieren mit unterschiedlichsten Instrumenten, der Heimatgeschichte nachspüren und Spaziergänge mit Ehefrau Erika gibt Frieder Held als Lieblingsbeschäftigungen in seinem Leben an. Held ist als Bäckersohn in der Nördlinger Luckengasse aufgewachsen. Im Oktober dieses Jahres kann er seinen 80. Geburtstag feiern und hat nun im Buch „Advokat und Pfannenflicker“ seine Lebenserinnerungen aufgeschrieben.
Vorstellen wird er diese in einer Lesung mit dem Verleger Johann Schrenk am Freitag, 11. April, um 19 Uhr im Bürgersaal in Wassertrüdingen. Der Titel scheint auf den ersten Blick etwas merkwürdig, aber sein Zwillingsbruder Hans wurde tatsächlich „Advokat“, also Rechtsanwalt. Und Frieder Held wich dem Großvater beim Heimwerken oder Reparieren technischer Geräte nicht von der Seite und wurde somit als „Pfannenflicker“ beschrieben.
Kindheit mit Gerd Müller in Nördlingen
Technik fasziniert ihn noch immer, aber Frieder Held war gerne Lehrer. An eine schöne Kindheit mit vielen Freundschaften, erinnert er sich, in einer Bäckerei in der Luckengasse in Nördlingen. In den großen Garten kamen viele Kinder der Nachbarschaft, natürlich auch wegen der leckeren süßen Teilchen in die Bäckerei. Einer der besonders großen Hunger hatte war „Hadde“. Fantastisch Fußballspielen konnte er und wurde als Gerd Müller und „Bomber der Nation“ bekannt.
Etliche Pflichten hatte der junge Frieder zu erfüllen. Semmel vor der Schule ausfahren, Milch in schweren Kannen heimtragen oder Hefe in einem kleinen „Häfele“ holen. Auf der Oberrealschule, heutiges Gymnasium, war auch eine Klassenkameradin Erika Böhm aus Wassertrüdingen. Die Blicke trafen sich, erste Kontakte wurden geknüpft. Gemeinsam schlossen Erika und Frieder das Abitur im Jahr 1965 ab, Frieder Held leistete 18 Monate Wehrdienst und ab 1968 Studium in München. Zwei Jahre später heirateten Erika und Frieder Held. Erika war Lehrkraft an der Grundschule in Röckingen und dann an der Volksschule in Wassertrüdingen.
Held: Der Liebe wegen nach Wassertrüdingen
Mit abgeschlossenem Studium wollte er nach Wassertrüdingen, was dem damaligen Rektor Hans Kapp unverständlich war. „Der Liebe wegen“ war Frieder Helds Antwort. Zwei Kinder wurden dem Paar geschenkt und drei Enkel und alle sind musikalisch, was beide freut. Musik verband das Ehepaar, auch im „Musicalischen Kräntzlein“ Altentrüdingen. Blockflöte ist das Lieblingsinstrument von Frieder Held, der auch Krummhorn, Schalmei, Alphorn oder Dudelsack spielen kann. Chorleiter war er im Männerchor, gründete den Gospelchor, die für ihre dialektischen Lieder weithin bekannten Wörnitz-Russen, war in der Wandergruppe „Heiße Sohle“ bis auf dem Kilimandscharo und am Jakobsweg und war mit Ehefrau Erika auf vielen Reisen in der ganzen Welt unterwegs.
Für das historische Stadtfest in Wassertrüdingen im Jahr 1987 schrieb er ein Theaterstück, beleuchtete in einem Theaterstück die Gönnerin der Mittelschule Betty Staedtler und schrieb auch ein Stück über die Protestantische Union in Auhausen. Vor zehn Jahren übernahm er das Amt als Stadtheimatpfleger und seit rund sechs Jahren hat Frieder Held das Bücherschreiben für sich entdeckt. Geschichten von früher, vom „Glück in Ruinen“, von einem deutsch-deutschen Brüderpaar sind dabei und das nunmehr achte Buch liegt mit seinen „Lebenserinnerungen“ vor. Aus seinem Leben als begeisterter Lehrer der Mittelschule, als Musiker und Sänger, als Weltreisender und Heimatverbundener, als Ehemann, Vater und Großvater, davon erzählt Frieder Held bei der Lesung am Freitag, 11. April, ab 19 Uhr im Bürgersaal in Wassertrüdingen. Der Eintritt ist frei.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden