Der Rieser Naturschutzverein und die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried sind sehr erfolgreich in ihr diesjähriges Exkursions-Programm gestartet. Andrè Holzinger führte 75 Teilnehmer an den von ihm gepachteten Retzenbach am Fuße der Ruine Niederhaus. An verschiedenen Stationen erzählte er, wie er diesen Wiesengraben aus eigenem Antrieb, ehrenamtlich und in seiner Freizeit aus einem reinen Wassertransportweg in ein kleines Naturparadies umgewandelt hat. Erläutert wurde dem interessierten Publikum eine extensive, schonende Pflege, von Hand gemähte Randstreifen mit Schilf, gemischten Hochstaudenfluren und großen und kleinen Bäumen. Eine ökologisch hochwertige Fläche. Auch der Bach selbst hat durch die Aktivitäten profitiert. Durch Verbauung mit Naturholz wurden kritische Uferbereiche vor einem Abrutschen geschützt und weitere Erosion und Abschwemmung verhindert. Auch im Bibermanagement ging André Holzinger ungewohnte Wege. Statt wie üblich bestehende Dämme mit schwerem Gerät zu entfernen und mit dem ausgelösten Wasserschwall viele Kinderstuben von Insektenlarven und anderen Kleinlebewesen zu zerstören hat er, in Abstimmung mit dem zuständigen Biberberater, begonnen die Dämme mit Drainagen durchgängiger zu machen oder die Dammkronen abzuflachen. Die theoretischen Ausführungen wurden durch den Fang einiger Insektenlarven bestätigt. Aus der Vielzahl der Arten konnten sich alle vom Erfolg der Maßnahmen überzeugen. Große Begeisterung bei den Teilnehmern löste die Präsentation eines gegerbten Biberfelles (Leihgabe des Landratsamtes Donau-Ries) und eines Edelkrebses aus. Für alle Teilnehmer eine gelungene Veranstaltung, so waren zumindest einige Stimmen zu hören. Das Exkursionsprogramm des Rieser Naturschutzvereins geht weiter. Die Termine gibt es unter www.riesnatur.de/termine.
Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden