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Kultur und Geschichte der Ukraine in Nördlingen entdecken

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Das ist die Ukraine: Neue Ausstellung in der Alten Schranne

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    Das Ukrainische Kulturzentrum Donau-Ries eröffnete die Ausstellung „Wir sind Ukrainer“ in der Alten Schranne und die Kinder führten traditionelle Tänze und Lieder auf. Kooperationspartner, und mit auf dem Gruppenbild, sind die Ukrainische Gemeinde Eichstätt und die Stadt Nördlingen (Kulturbüro).
    Das Ukrainische Kulturzentrum Donau-Ries eröffnete die Ausstellung „Wir sind Ukrainer“ in der Alten Schranne und die Kinder führten traditionelle Tänze und Lieder auf. Kooperationspartner, und mit auf dem Gruppenbild, sind die Ukrainische Gemeinde Eichstätt und die Stadt Nördlingen (Kulturbüro). Foto: Matthias Link

    Die geflüchteten Ukrainer im Landkreis Donau-Ries stellen ihr Land mit einer sehenswerten Ausstellung in der Alten Schranne in Nördlingen vor. Das Ukrainische Kulturzentrum Donau-Ries eröffnete die Ausstellung jetzt in Kooperation mit der Ukrainischen Gemeinde Eichstätt und dem Kulturbüro der Stadt Nördlingen – Oberbürgermeister David Wittner sprach von einem Zeichen der Solidarität.

    Die Ausstellung ist in drei Teile gegliedert. Auf der einen Seite des Schrannensaals ist die leidvolle Geschichte der Ukraine zu sehen: Hungersnöte, Deportationen sowie die Erinnerung an verschiedene Kriege. Aus dem aktuellen russischen Angriffskrieg sind Fotografien zu sehen, darunter auch Porträtaufnahmen von Soldaten. Die andere Saal-Seite zeigt, welche kulturelle Vielfalt das Land hervorgebracht hat. Fotos zeigen Stadtansichten von Lwiw (Lemberg) oder Kiew. Eine Tafel informiert über ukrainische Volksmalerei. Die Rolle der Oma, „Babusja“, als „Hüterin der Familie“ wird erläutert. Besonders bestickte Stoffe sind zu sehen. Man erfährt etwas über herausragende ukrainische Wissenschaftler wie Wolodymyr Chawkin, der die ersten Impfstoffe gegen Pest und Cholera entwickelte. Auf einer anderen Tafel liest man von den ukrainischen Wurzeln berühmter Kulturschaffenden wie dem Illusionisten David Copperfield, dem Dirigenten Leonard Bernstein, dem Komponisten George Gershwin, der Sängerin Amy Winehouse oder des Schauspielers Dustin Hoffman - sie alle sind Nachfahren von Ukrainern, welche aufgrund der Pogromen in die USA auswanderten.

    Bilder von Kindern, die aus der Ukraine geflüchtet sind

    Der dritte Bereich gilt den geflüchteten Kindern, von denen Bilder ausgestellt sind. Neben landestypischen Motive haben sie Sätze geschrieben wie „Wir sind mit euch“ oder „Gemeinsam sind wir stark“. Davor hängen weiße, aus Papier gefaltete Tauben von der Decke und symbolisieren die Friedenssehnsucht. In der Mitte des Saals ist ein Getreidehaufen aufgeschüttet, der die Fruchtbarkeit des Ackerlandes veranschaulicht; die Ukraine wird schließlich auch „Kornkammer Europas“ genannt. Daneben, auf einem Pfahl, liegen Kosakenpfeifen.

    Zur Ausstellungseröffnung führten die Kinder traditionelle Tänze auf und sangen Lieder. Dabei trugen sie bestickte Gewänder und Blumenkränze in den Haaren. Oberbürgermeister David Wittner wünschte sich, dass die Kinder so geschmückt auch beim Stabenumzug mitlaufen mögen. Er zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der ukrainischen Kultur und sagte, die Ausstellung setze ein eindringliches „Zeichen der Solidarität und des Miteinanders“. Der Oberbürgermeister wünschte, die Ausstellung möge „Empathie wecken und die Bande der Freundschaft stärken“.

    Neue Ukraine-Ausstellung soll ein Dankeschön sein

    Tetiana Umin, Erste Vorsitzende der Ukrainischen Gemeinde Eichstätt, sprach über ein Zitat des amerikanischen Bürgerrechtlers John Lewis, wonach Frieden kein Zustand sei, sondern eine Tat. Im aktuellen Krieg gehe es um Werte und die Ukraine verteidige letztlich Europa, sagte Umin. Gegenüber unserer Zeitung fügte sie später hinzu: „Die Ausstellung ist unser Dank an die deutsche Gesellschaft. Wir wollen uns zeigen und aktiver Teil der Gesellschaft sein.“ Derzeit sind 1610 Ukrainerinnen und Ukrainer im Landkreis registriert. Vitaliy Laryushkin dankte in seinem Grußwort der Stadt Nördlingen. Er ist Gründungsmitglied des Ukrainischen Kulturzentrums Donau-Ries mit Sitz in Donauwörth, im Caritas-Gebäude.

    Dr. Franziska Emmerling, die Leiterin des Kulturbüros, sagte gegenüber unserer Redaktion: „Mir ist wichtig, die kulturelle Vielfalt in der Stadt zu zeigen, unsere ukrainischen Mitbürger haben einen festen Platz bei uns.“ Die Ausstellung ist jeden Samstag und Sonntag geöffnet, von 10 bis 17 Uhr, bis 26. April, der Eintritt ist frei.

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