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Neue Ausstellung in der Bücherei mit Werken von Marianna Ranftl

Nördlingen

Stoffkunst von Marianne Ranftl ist in der Nördlinger Bibliothek zu sehen

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    Marianne Ranftl (zweite von links) zeigt ihre Werke in der Nördlinger Stadtbibliothek. Ganz links im Bild die Leiterin des Kulturbüros, Dr. Franziska Emmerling, weiter rechts die Leiterin der Stadtbibliothek Kathrin Häffner und Oberbürgermeister David Wittner.
    Marianne Ranftl (zweite von links) zeigt ihre Werke in der Nördlinger Stadtbibliothek. Ganz links im Bild die Leiterin des Kulturbüros, Dr. Franziska Emmerling, weiter rechts die Leiterin der Stadtbibliothek Kathrin Häffner und Oberbürgermeister David Wittner. Foto: Heinze, Kulturbüro Nördlingen

    Die Ausstellung „Stoff.Kunst.Stoff“ der Nördlinger Künstlerin Marianne Ranftl ist in der Stadtbibliothek Nördlingen feierlich eröffnet worden. Noch bis Juni lädt die Präsentation dazu ein, textiler Kunst mit neuen Augen zu begegnen – zugänglich während der Bibliotheksöffnungszeiten sowie im Rahmen der Nördlinger Ateliertage, so eine Pressemitteilung des Kulturbüros. Die Harfenistin Feodora-Johanna Mandel spielte bei der Veranstaltung.

    Oberbürgermeister David Wittner begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste mit einem herzlichen Dank an die Musikerin und betonte die Bedeutung dieser besonderen Ausstellung: „Textilien waren schon immer mehr als nur Gebrauchsgegenstände – sie sind Ausdruck von Identität, von Traditionen und Kreativität.“ Ranftl verstehe es in ihren Arbeiten meisterhaft, historische Stoffe mit zeitgenössischer Gestaltung zu verbinden und so Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen.

    Marianne Ranftl: Künstlerin und Lehrerin aus Nördlingen

    Die Künstlerin, Jahrgang 1955, ist seit Jahrzehnten ein prägendes Gesicht der Nördlinger Kunstszene. Als ehemalige Kunsterzieherin, aktive Künstlerin und langjähriges Mitglied im Vorstand des Kunstvereins hat sie nicht nur Generationen von Schülerinnen und Schülern inspiriert, sondern auch das kulturelle Leben der Stadt entscheidend mitgestaltet. Mit „Goethe“ und „Zeitsprung“ wurden 2024 erstmals zwei ihrer Werke in die städtische Sammlung zeitgenössischer Kunst aufgenommen – ein Meilenstein, wie sich an diesem Abend herausstellte.

    Denn wie Dr. Franziska Emmerling, Leiterin des Kulturbüros, in ihrer Rede ausführte, ist Ranftl die erste Frau überhaupt, deren Werke in diese städtische Sammlung aufgenommen wurden. In ihren Ausführungen zeichnete Emmerling den Bogen von den historischen Herausforderungen weiblicher Künstlerinnen bis hin zur heutigen Relevanz textiler Kunstformen: „Textilkunst hatte in seiner Materialität lange den Ruf des ‚Handwerklichen‘ oder des ‚Typisch weiblichen‘. Dabei war sie über Jahrhunderte hinweg ein Raum, in dem Frauen ihre künstlerische Ausdruckskraft innovativ entfalten konnten.“ Ranftls Werk sei, so Emmerling weiter, nicht nur technisch versiert und vielschichtig, sondern auch ein Kommentar zur Rolle der Frau in Kunst, Gesellschaft und Geschichte. Alte Stoffe, Nähtechniken, Reste und Motive würden nicht nur kreativ recycelt, sondern tiefgründig transformiert. So begegnen einem etwa Goethe, der Wanderer über dem Nebelmeer, oder Wilhelm Leibls Frauen aus der Kirche – in textilem Gewand, mit neuem Blick.

    Fotowand und Suchspiel für Kinder

    Ein besonderes Augenmerk gilt auch der nächsten Generation: Unter dem Label „Kultur für Kids“ wurden Fotowände, ein Suchspiel und ein kindgerechter Zugang in die Ausstellung integriert, der sowohl für Schulklassen als auch junge Besucherinnen und Besucher geeignet ist. „Wir wollen mit der Kunst in den Alltag, mitten hinein in die Bibliothek, mitten ins Leben“, so Kathrin Häffner, Leiterin der Nördlinger Stadtbibliothek. Begleitend zur Ausstellung sind zudem Veranstaltungen geplant, darunter am 5. Juni eine Führung zur Rolle des Textilhandwerks in Nördlingen.

    Zum Schluss dankten sowohl Oberbürgermeister als auch Kulturbüroleiterin der Künstlerin für die inspirierende Zusammenarbeit, den Teams der Bibliothek und des Kulturbüros für ihre Organisation – und dem Publikum für seine Offenheit gegenüber einem Genre, das vielleicht zu lange unter dem Radar geblieben ist. Oder wie Emmerling augenzwinkernd formulierte: „In Nördlingen waren und sind Frauen entscheidend wichtig für die Kultur – und zwar auch und besonders mit Textilien.“ (AZ)

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