Neun Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich bei der Bundestagswahl am 23. Februar im Wahlkreis Aalen/Heidenheim um ein Direktmandat. Neben diesem Wahlkreis gibt es im Ostalbkreis mit Backnang/Schwäbisch Gmünd noch einen weiteren. Dass es auf der Ostalb zwei Wahlkreise gibt, ist der Größe des Landkreises geschuldet. Er ist flächenmäßig der drittgrößte in Baden-Württemberg mit mehr als 320.000 Einwohner.
Für Aalen/Heidenheim tritt für die CDU bereits zum fünften Mal Roderich Kiesewetter an. Der Außenpolitiker ist durch seine zahlreichen und regelmäßigen Fernsehauftritte inzwischen zu einem der bekanntesten Gesichter der baden-württembergischen Christdemokraten geworden. Der 61-Jährige war vor seiner politischen Karriere Berufssoldat und bei seinem Ausscheiden aus der Truppe im Rang eines Obersts. Bei der Bundestagswahl 2021 errang Kiesewetter 37 Prozent der Erststimmen. Bei der Abstimmung um zwei Entschließungsanträge zur Migrationspolitik am vergangenen Mittwoch im Deutschen Bundestag ist Roderich Kiesewetter dadurch aufgefallen, dass er nicht für die Anträge seiner Fraktion gestimmt sondern sich enthalten hat. Zur Begründung führte er an, er könne es als Christ nicht unterstützen, eine Zustimmung der AfD in Kauf zu nehmen. Er befürchte, dass mit der Abstimmung eine Blaupause auch in den Bundesländern geschaffen worden sei. Die CDU/CSU-Fraktion scheine in die Falle der AfD getappt zu sein, meinte der Abgeordnete.
Cornelia True folgt auf Leni Breymaier bei der SPD
Für die SPD geht mit Cornelia True ein neues Gesicht ins Rennen. Sie will die Nachfolge der Abgeordneten Leni Breymaier antreten, die freiwillige auf eine weitere Kandidatur verzichtet hatte. True wohnt in Heidenheim und arbeitet für einen Verlag als Redakteurin. Breymaier ist vor vier Jahren über die baden-württembergische Landesliste in den Bundestag eingezogen. Ob True diese gelingen wird, gilt als unsicher. Aus Neresheim kommt die Direktbewerberin für Bündnis 90/Die Grünen. Sie heißt Dr. Jeanette Behringer und tritt erstmals an. Ihr Schwerpunktthema ist die nachhaltige Entwicklung und der ländliche Raum. Die Grünen waren von 2017 bis 2021 mit der Abgeordneten Margit Stumpp aus Heidenheim im Deutschen Bundestag vertreten. Die Bewerberinnen und Bewerber für die weiteren Parteien: FDP: Chris-Robert Berendt, AfD: Dr. Jürgen Müller, Die Linke: Thomas Jensen, Freie Wähler: Gabriele Regele (Abtsgmünd), Volt: Nina Klomsdorf (Westhausen), Bündnis Deutschland: Petra Hackl (Heidenheim).
Ein Blick nach Schwäbisch Gmünd. Dort schickt die CDU die bisherige Abgeordnete Dr. Ingeborg Grässle ins Rennen. Sie war früher im Europäischen Parlament, bevor sie 2021 ein Bundestagsmandat errang. Die Grünen haben erneut die frühere Bundesvorsitzende Ricarda Lang für das Berliner Parlament nominiert. Sie ist das bekannteste Gesicht unter den Bewerberinnen und Bewerbern im Wahlkreis Backnang/Schwäbisch Gmünd.
Bei der Bundestagswahl 2021 gewann die CDU
Bei den Erststimmen kamen die Christdemokraten im Ostalbkreis bei der vergangenen Bundestagswahl mit Kiesewetter auf 37 Prozent, gefolgt von der SPD mit knapp 22 Prozent. Die Grünen erreichten 12,2 Prozent, die FDP 9,4 Prozent und die AfD 10,2 Prozent. Beim Zweitstimmenergebnis lag die CDU bei 27,4 Prozent, die SPD auf 23,6 Prozent, die Grünen auf 12,7 und die FDP 14,7 Prozent. Die AfD erreichte 10,7 Prozent.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden