
Rieser Sternenfreunde: So viele Monde wurden im Sonnensystem entdeckt

Plus Nicht nur der berühmte Galileo Galilei erkannte einst die vier Monde des Jupiters, die nach ihm benannt wurden. Der Hofastronom von Ansbach sah sie auch.
Seit Menschengedenken kennt man den treuen Begleiter der Erde, unseren Mond. Er diente Jahrtausende als Leuchte in der Nacht, aber inzwischen haben ihm das ja grelle Straßenlampen abgenommen. Aber dennoch hat sein milder Schein in einer klaren Nacht nichts an Romantik verloren, auch wenn man bedenkt, dass bereits zwölf Männer seine Oberfläche betreten haben. Wie schon Nikolaus Kopernikus feststellte, ist der Mond der einzige Himmelskörper, der die Erde umkreist.
Die Planeten hingegen kreisen um die Sonne. Bis es zur Erfindung des Fernrohrs kam, kannte man nur den Erdmond. Erst seit 1610 weiß man, dass auch andere Planeten von Trabanten oder Satelliten umrundet werden. Monde sind also Himmelskörper, die Planeten umkreisen. Im Januar 1610 entdeckten unabhängig voneinander Galileo Galilei in Padua und Simon Marius aus Gunzenhausen, Hofastronom zu Ansbach, vier Lichtpünktchen, die um den Riesenplaneten Jupiter tanzen. Bald war klar, dass es sich um Monde des Jupiter handelt, die ihn auf seinem Weg um die Sonne begleiten. Galilei sah in Jupiter eine Art Minisonnensystem, was ihn von der Richtigkeit des Kopernikanischen Systems, nach dem die Planeten einschließlich der Erde um die Sonne laufen, überzeugte. Die vier hellen Jupitermonde nannte man zu Ehren ihres Entdeckers Galileische Monde. Simon Marius kam zu Unrecht in die Vergessenheit.
Ganymed ist größer als der Merkur
Die vier Monde wurden schließlich Io, Europa, Ganymed und Kallisto getauft. Sie gehören zu den größten Monden in unserem Sonnensystem. Ganymed ist mit 5262 Kilometern Durchmesser der größte Mond im gesamten Planetensystem und übertrifft damit noch den Merkur (4878 Kilometer) sowie den Erdmond (3478 Kilometer) an Größe. Mitte des 17. Jahrhunderts, nämlich im Jahre 1655, entdeckte der niederländische Physiker und Astronom Christian Huygens den ersten Mond des Saturn. Er ist ein wahrer Riesenmond und erhielt deshalb den Namen Titan.
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Es folgten weitere Saturnmond-Entdeckungen: Iapetus, Rhea, Dione und Tethys. Sie haben alle Durchmesser von 1000 bis 1500 Kilometer. Mit der Entdeckung von Rhea und Tethys waren 1684 einschließlich des Erdmondes zehn Monde bekannt. Dann änderte sich über hundert Jahre nicht viel, bis 1787 Wilhelm Herschel, ein britischer Astronom, zwei Uranusmonde entdeckte. Die Monde heißen Oberon und Titania. Zwei Jahre später entdeckte man am Saturn weitere zwei Monde, nämlich Mimas und Enceladus mit 400 und 500 Kilometer im Durchmesser. Damit erhöhte sich die Zahl der bekannten Monde auf vierzehn zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Durch optisch und technisch immer besser werdende Teleskope verzeichnete man schließlich bis 1978 genau 34 Monde.
Mehr als 200 Monde im Sonnensystem entdeckt
Doch nach dem Jahr 1979 stieg die Zahl der Neuentdeckungen von Planetenmonden dramatisch an. Zum einen flogen Raumsonden an Jupiter und Saturn vorbei und Voyager 2 auch noch 1986 an Uranus und 1989 an Neptun, zum anderen haben der Einsatz von Großteleskopen und modernster elektronischer Kameras zu einem wahren Entdeckungsboom geführt. Für das Jahr 2023 ergibt sich eine Gesamtzahl von über 200 Monden im Sonnensystem. Venus und Merkur besitzen überhaupt keine natürlichen Satelliten. Fast alle Monde kreisen um die riesigen Wasserstoffgasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.
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