Fußball-Vorschau: Der Mann für alle Fälle

VonRobert Milde

Wie Vereinsurgestein Klaus Kirchenbaur den FSV Marktoffingen umbaut

Man muss es einfach mal zugeben, dass sich Journalisten gelegentlich ein (vor)schnelles Urteil erlauben. Vom Schreibtisch aus recherchiert, wird man mitunter nicht allen Facetten eines Themas gerecht. So ähnlich dürfte es gewesen sein, als wir den Kreisliga-Aufsteiger FSV Marktoffingen vor ein paar Monaten nach zwei hohen Niederlagen etwas despektierlich als Schießbude der Liga bezeichnet haben. „Das hat uns mächtig gewurmt“, gibt der FSV-Vorsitzende Karl Stempfle unumwunden zu, um im nächsten Satz knapp zu ergänzen: „Seitdem läuft’s.“

Natürlich würde man es sich viel zu einfach machen, wenn man den Ärger über eine Zeitungskritik quasi zum ultimativen Motivationskick erklärt. Die Mannschaft habe Zeit gebraucht, um sich zu finden, meint FSV-Trainer Klaus Kirchenbaur, Urgestein des Vereins und immer dann zur Stelle, wenn gerade Not am Mann ist. Kirchenbaur ist seit knapp 30 Jahren Marktoffinger Jugendtrainer mit Leib und Seele, aber auch geschätzte sechsmal eingesprungen, wenn in der ersten Mannschaft wieder mal ein kompetenter Übungsleiter fehlte. Das war im Frühjahr dieses Jahres der Fall, als nach zwei Jahren der Abschied von Milance Miladinov feststand, der ins Auge gefasste neue Coach Jochen Rebelein aber noch eine schöpferische Pause einlegen wollte. Kirchenbaur sagte für die Vorrunde der Saison 2018/19 zu, im Frühjahr 2019 wird Rebelein übernehmen.

Robert Milde