Resozialisierung mit Pfeife und gelber Karte
Eine Schiedsrichtergruppe organisiert einen ungewöhnlichen Lehrgang in der JVA Kaisheim. Insassen und Vollzugsbeamte beschäftigen sich dabei mit dem Regelwerk.
Nach mehrjähriger Pause wurde in der Justizvollzugsanstalt Kaisheim wieder ein Schiedsrichter-Lehrgang durchgeführt. Bereits in der Vergangenheit wurden Lehrgänge von der Schiedsrichtergruppe Nordschwaben für Gefangene angeboten, um einen Beitrag zur Resozialisierung zu leisten. Nachdem das Projekt zwischenzeitlich eingeschlafen war, wurde es nun auf Anfrage von Michael Lang, der für den Sport in Kaisheim zuständig ist, unter der neugewählten Gruppenführung um Obmann Tobias Heuberger wiederbelebt.
Im Rahmen des diesjährigen Lehrgangs wurden acht Häftlinge und drei Beamte an vier Schulungstagen in das teilweise recht komplexe Regelwerk eingeführt. Neben theoretischen Einheiten wurden auch viele Videoszenen analysiert und bewertet, um eine einheitliche Regelauslegung zu erreichen. Während die Einschätzungen im Bereich Handspiel anfangs weit auseinander gingen, näherten sich die Regelauslegungen mit zunehmender Schulungsdauer immer weiter an. Gleiches gilt für den Bereich der persönlichen Strafen. Hier wurde den Teilnehmern aufgezeigt, welche Bedingungen für eine gelbe oder rote Karte erfüllt sein müssen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die teilweise Abschaffung der Doppelbestrafung im Strafraum gelegt und auf die korrekte Sanktionierung von klassischen Fußvergehen. Die Referenten Tobias Heuberger und Sebastian Stadlmayr fanden dabei sehr interessierte und aktive Zuhörer vor. Insassen und Beamte beteiligten sich gleichermaßen und so entstanden produktive Diskussionen. Beinahe erstaunt waren Heuberger und Stadlmayr über den großen Fleiß und Ehrgeiz der Teilnehmer, denn fast jeder nutzte seine Freizeit, um im Regelwerk nachzublättern und sich vorzubereiten. Deshalb war es kaum verwunderlich, dass die Prüfung mit guten bis sehr guten Punktzahlen bestanden wurde.
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