In Lehmingen hat auf dem Vereinsgelände des SV Lehmingen-Dornstadt wieder die sehr gut besuchte Kirchweih stattgefunden – und der Oettinger Ortsteil kehrte dabei für ein paar Stunden ins Mittelalter zurück. Bei bestem Wetter lockte anlässlich des 50-jährigen Bestehens das Jubiläumsturnier der Bogenschützen nahezu 50 Sportlerinnen und Sportler aus nah und fern nach Lehmingen.
Gestartet wurde am frühen Nachmittag mit einem Turnier (kleine FITA) und in den verschiedenen Bogenklassen wurden zahlreiche Sieger mit Medaillen geehrt. Nach der Siegerehrung stand ein Großereignis für Lehmingen an, das über viele Monate bis ins kleinste Detail geplant wurde. Wikinger wollten zum wiederholten Mal das kleine Dorf Lehmingen über die Wörnitzküste angreifen, doch das Lehminger Volk hatte noch in der ersten Nacht die Wikinger mit Brandpfeilen in die Flucht geschlagen. Anschließend wurde zur Feier des Tages der Gewinner des „Nerves of Steel“-Turniers zum neuer Lehminger König gekürt.
Bogenschützen Lehmingen: Erstmals wird ein Wikingerangriff bei Nacht nachgestellt
Mit Einbruch der Dunkelheit wurde ein Wikingerschiff auf der Wörnitz gesichtet, und die beiden Wikinger Ragnar und Björn suchten mit Fackeln nach Angriffsmöglichkeiten. Noch in dieser Nacht schossen die Lehminger Bauern und Fischer über 50 Brandpfeile auf das Nachtlager und die Schiffe der Wikinger ab und gewannen so die Schlacht.
Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, einen Brandpfeil zu schießen, und so wurden zeitgleich bis zu 20 Pfeile in Richtung der Gegner abgefeuert. Direkt im Anschluss wurde während eines besonderen Wettkampfes der Bogenschützen, bei der die Sportler mit dem Pfeil in ein immer kleineres Loch auf einer Eisenplatte treffen müssen, der neue König gesucht. In Lehmingen stellten sich 25 Schützinnen und Schützen dieser Herausforderung, darunter auch Profis und Nachwuchstalente aus dem National- und Bayernkader. Sie mussten aus 18 Metern Entfernung zunächst auf ein zwölf-, zehn-, acht-, sechs-, vier- und letztlich zwei Zentimeter großes Loch zielen. Jeder Schütze hatte pro Durchgang nur einen Versuch, und so waren wirklich „Nerven aus Stahl“ gefragt, um nicht vorschnell aus dem Wettbewerb auszuscheiden.
Markus Hahnenkamm verteidigt seinen Titel beim Lehminger „Nerves of Steel“
Letztendlich erwies sich wie im Vorjahr Markus Hahnenkamm aus Wassertrüdingen als am treffsichersten und entschied den Wettbewerb für sich. Somit wurde er „King of Archery (Lehmingen)“ und mit Pokal und dem Hauptpreis, einem Spanferkel, geehrt. Teilnehmer und Zuschauer waren sich einig, dass dieser Wettkampf und vor allem der Angriff der Wikinger in ähnlicher Form im nächsten Jahr wiederholt werden müssen. Zum gelungenen Fest trugen dazu die Brandpfeile, aber auch die Atmosphäre mit passenden Lichteffekten, Fackeln und Musiktiteln, sowie die stimmige Moderation bei.
Der SV Lehmingen-Dornstadt hat jeden Freitag ab 18 Uhr ein öffentliches Training. Eine kurze Anmeldung über die Homepage wäre von Vorteil. (AZ)
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