Viele Jugendliche erkennen Fake News nicht, wie unter anderem eine aktuelle britische Studie zeigt und worauf die KJF in einer Pressemitteilung hinweist. Mit der Verbreitung von täuschend echten KI-Bildern, Videos oder Audioaufnahmen werde Medienkompetenz – also die Fähigkeit, Medien sinnvoll, kritisch und verantwortungsvoll zu nutzen – zur Schlüsselkompetenz. In der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung falle das auf: Viele Jugendliche hinterfragten Inhalte kaum noch. Eltern könnten aber viel dazu beitragen, ihre Kinder im Umgang mit Informationen zu stärken.
„Kinder lernen von ihren Eltern – auch den Umgang mit sozialen Netzwerken“, betont Clarissa Zurke von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Landkreis Donau-Ries der KJF Soziale Angebote Nordschwaben und gibt in Tipps, wie Eltern die Medienkompetenz ihrer Kinder stärken können:
1. Ins Gespräch kommen
Kinder erzählten oft beiläufig, was sie online gesehen oder gelesen haben – ob beim Abendessen oder im Auto. Eltern sollten diese Momente nutzen, um nachzuhaken: „Wo hast du das gelesen? Klingt das für dich logisch? Wurde eine Quelle angegeben?“ So fördere man kritisches Denken im Alltag.
2. Vielfalt zeigen
Eltern können ihrem Kind zeigen, wie vielfältig Medien sein können: Gemeinsam Nachrichtensendungen schauen, verschiedene Online-Quellen vergleichen oder Zeitung lesen. Das erweitere den Blick.
3. Wissen über Algorithmen vermitteln
Erklären, wie soziale Netzwerke funktionieren, dass Algorithmen vor allem Inhalte zeigen, die zur eigenen Meinung passen – und warum es wichtig ist, auch andere Perspektiven und eine gewisse Informationsbreite kennenzulernen, ist ein weiterer Tipp in der Mitteilung.
4. Weltgeschehen gemeinsam einordnen
Mit dem Kind über aktuelle Themen sprechen. So helfen Eltern, Informationen zu sortieren, einzuordnen und Zusammenhänge zu erkennen. Dafür brauche es auch eigenes Interesse am Weltgeschehen.
5. Vertrauen und Offenheit schaffen
Nur wenn Kinder das Gefühl haben, dass sie mit ihren Medienerlebnissen ernst genommen werden, suchen sie das Gespräch. Die Offenheit und das Interesse der Eltern sind dabei grundlegend.
6. Digitale Auszeiten gemeinsam gestalten
Ein gemeinsamer „Digital-Detox“-Tag – zum Beispiel ein Sonntag ohne Smartphone – könne helfen, den eigenen Medienkonsum zu reflektieren. Das schaffe Raum für Gespräche und Bewusstsein – für alle in der Familie.
Die Erziehungs-, Jugend- und Familienberaterinnen und -berater der KJF Augsburg beraten laut Mitteilung unter anderem in Donauwörth und Nördlingen bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag. Sie unterliegen der Schweigepflicht, heißt es abschließend. (AZ)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden