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Wallersteiner Hartmut Steger im Alter von 90 Jahren gestorben - ein Nachruf

Wallerstein

Der Wallersteiner Hartmut Steger ist im Alter von 90 Jahren gestorben

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    Hartmut Steger wurde 90 Jahre alt.
    Hartmut Steger wurde 90 Jahre alt. Foto: Bernd Schied (Archivbild)

    Hartmut Steger galt als profunder Kenner des Rieses und ganz besonders der Historie der Marktgemeinde Wallerstein mit dem Fürstlichen Haus. In zahlreichen Vorträgen, Lesungen und Veröffentlichungen hat er sein umfangreiches Wissen immer wieder unter Beweis gestellt und sich dadurch hohe Anerkennung erworben. Jetzt ist er im Alter von 90 Jahren verstorben. Nicht nur die Kommune, sondern das gesamte Ries verliert damit eine Persönlichkeit, die mit ihrem jahrelangen Wirken einen wesentlichen Beitrag zu Forschung, Kultur, aber auch zur Musik geleistet hat.

    Der studierte Lebensmittelchemiker war sein gesamtes Leben ein bescheidener Mensch geblieben, wenngleich er häufig mit seinen Auftritten bei den unterschiedlichsten Anlässen in der Öffentlichkeit stand. Mehrere Jahre hielt er beispielsweise die Festvorträge bei den Neujahrsempfängen, bei denen er die Gäste mit tiefen Einblicken in die Wallersteiner Vergangenheit unterhielt. Einmal ging es beispielsweise um die Zerstörung der Wallersteiner Burg durch einen verheerenden Brand, ein anderes Mal um das Schicksal der Gemeinde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, als amerikanische Truppen den Ort einnahmen. Über das Wahrzeichen, den Felsen, hat er sogar ein vielbeachtetes Buch verfasst. Viele Jahre hat er das Archiv der Fürsten zu Oettingen betreut und sich mit Vorträgen und Publikationen beim Verein Rieser Kulturtage eingebracht.

    Hartmut Steger war auch ein sehr musikalischer Mensch.
    Hartmut Steger war auch ein sehr musikalischer Mensch. Foto: Foto Finck (Archivbild)

    Hartmut Steger gründete die „Wallersteiner Hausmusik“

    Hartmut Steger war auch sehr musikalisch. Er spielte Kontrabass und Geige. Er rief die „Wallersteiner Hausmusik“ ins Leben. Ebenso gehörte er zu den „Wallersteiner Nachtwächtern“, die mit ihren Auftritten über das Ries hinaus stets Beachtung fanden.

    Wer im Ries etwas über Dialekte wissen wollte, der war bei dem gebürtigen Weilheimer an der richtigen Stelle. Steger hat Dialektforschung betrieben und mit Freunden das „Wörterbuch der Rieser Mundart“ herausgebracht. Wer sich dieses Werk zu Gemüte führt, wird in allen Facetten über die Rieser Sprache bestens informiert sein.

    1939 kam Hartmut Steger mit seinen Eltern ins Ries

    Der Verstorbene kam 1939 mit seinen Eltern ins Ries nach Grosselfingen, wo sein Vater eine Pfarrstelle antrat. Von 1941 bis 1944 besuchte er die dortige Volksschule, bevor er später in Nördlingen das Abitur machte. Studiert hat Steger in Tübingen und Erlangen. Seine erste Arbeitsstelle bekam er bei einer Firma in Wallerstein. Von 1983 an bis zu seinem Ruhestand war er beim Unternehmen Kitzing beschäftigt. Mit seiner Frau Magda war er seit 1963 verheiratet. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

    Hartmut Steger war im kulturellen und musikalischen Bereich ein Aushängeschild für die Gemeinde Wallerstein, auch über die Ortsgrenzen hinaus. Er wird jedoch auch dem Ries als geistreicher „Experte“ der Mentalität der dort lebenden Menschen und ihrer Sprache fehlen.

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