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Weltweit Hunger: Professorin Formici präsentiert Lösungen für das Recht auf Nahrung

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Spannender Vortrag von Professorin: Das Recht der Menschen auf Nahrung

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    Professor Giulia Formici (links) zusammen mit Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner.
    Professor Giulia Formici (links) zusammen mit Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner. Foto: Emmerling

    Die renommierte Verfassungsrechtlerin Professor Giulia Formici von der Universität Parma hat in Nördlingen über das Recht auf Nahrung und die damit verbundenen globalen Herausforderungen im Hinblick auf die Zukunft der Welternährung referiert. Der Vortrag wurde von Cittaslow International und der Rieser Volkshochschule gefördert. Rund 70 Zuhörerinnen und Zuhörer, darunter Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner, Vertreter aus Politik, Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger, verfolgten den Vortrag laut einer Pressemitteilung mit großem Interesse und beteiligten sich rege an der Diskussion.

    Wittner unterstrich die Bedeutung von Cittaslow für Nördlingen und die Relevanz nachhaltiger Stadtentwicklung. Formici, die ihren Vortrag auf Englisch hielt, wurde von der Leiterin der Rieser Volkshochschule Nördlingen, Dr. Franziska Emmerling, simultan übersetzt. In ihrem Vortrag skizzierte die Professorin die Herausforderungen der globalen Lebensmittelversorgung. Sie stellte erschreckende Zahlen vor: Laut den Vereinten Nationen hatten im Jahr 2023 rund 2,33 Milliarden Menschen Probleme mit dem Zugang zu ausreichender Nahrung, 733 Millionen litten unter Hunger. Diese Entwicklungen seien nicht nur auf Armut, sondern auch auf Faktoren wie Klimawandel, Kriege und wirtschaftliche Krisen zurückzuführen.

    Hunger auf der Welt und das Recht auf Lebensmittel

    Ein Schwerpunkt lag auf der verfassungsrechtlichen Dimension des Rechts auf Nahrung. Formici erklärte, dass dieses Recht weit über die Abwesenheit von Hunger hinausgehe und auch Aspekte wie Verfügbarkeit, Angemessenheit und Zugänglichkeit von Nahrungsmitteln umfasse. Dabei zitierte sie wichtige internationale Rechtsdokumente wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte von 1966. Auch die Rolle der Politik wurde beleuchtet. Die Expertin forderte eine ausgewogene Gesetzgebung, die sowohl den Umweltschutz als auch die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Nahrungsmittelproduktion berücksichtigt.

    Ein wesentlicher Bestandteil ihres Vortrags war die Bedeutung von Innovation in der Lebensmittelproduktion. Formici hob technologische Fortschritte hervor, die dazu beitragen können, nachhaltige Agrarsysteme zu etablieren. Dazu zählten unter anderem Präzisionslandwirtschaft, neue Genomtechniken und alternative Proteinquellen wie Insekten oder zellbasiertes Fleisch. Abschließend appellierte die Referentin an die Zuhörenden, sich aktiv mit dem Thema zu befassen und ihre Rolle als Konsumenten, politische Entscheidungsträger und Teil der Gesellschaft wahrzunehmen. Das Publikum zeigte sich begeistert und nutzte die Diskussion, um Fragen zu stellen und Aspekte weiter zu vertiefen. (AZ)

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