Diese Frau gab der Walpurgisnacht heute ihren Namen
Die Walpurgisnacht auf den 1. Mai verbinden viele Menschen mit dem Tanz der Hexen. Die Namensgeberin dieses Tages hat damit allerdings nichts zu tun. Wer war Walburga?
Die Walpurgisnacht 2019 wird heute Abend in vielen Orten wieder ein echtes Spektakel. Etliche Gemeinden im Harz feiern den Tanz der Hexen und Teufel - eben das, wofür die Walpurgisnacht in den Köpfen vieler Menschen steht. Aber woher kommt die Walpurgisnacht überhaupt? Was ist der Ursprung, die Bedeutung dieses Tages? Und wer war die Namensgeberin Walburga?
Tatsächlich vermischen sich in der Walpurgisnacht alte Bräuche mit christlichen Festen und Feiertagen. Schon für die Kelten war der 1. Mai der Beginn der Sommerzeit. Zu ihren Feiern gehörten unter anderem große Feuer.
Gefeiert in der Nacht zum 1. Mai aber auch eine alte Legende ist. Demnach sollen in der Walpurgisnacht Hexen auf den Blocksberg - eigentlich dem Brocken im Harz - geritten sein, um mit dem Teufel Orgien zu feiern. Literarisch berühmt wurde die Walpurgisnacht dann durch Johann Wolfgang von Goethe, der das gruselige Treiben auf dem Brocken in seinem "Faust" beschrieb.
Walpurga die Hexe gab es nicht
Die eigentliche Namengeberin für die Walpurgisnacht hat all damit nichts zu tun, vor allem war Walburga alles andere als eine Hexe. Walburga, die vermutlich um das Jahr 710 in England geboren wurde, war eine Benediktinerin und Äbtissin des Klosters Heidenheim in Baden-Württemberg. Sie könnte eine Tochter des heiligen Richard von Wessex gewesen sein, was aber nicht belegt ist.
Die Heilige Walburga gab der Walpurgisnacht ihren Namen
Der Überlieferung nach folgte Walburga als junge Frau ihren Brüdern nach Europa, um dort den christlichen Glauben zu verbreiten. Bei der Überfahrt geriet ihr Schiff auf dem Ärmelkanal in Seenot. Die junge Nonne verbrachte die ganze Zeit betend auf dem Deck, das Schiff kam sicher an Land. Daher gilt Walburga auch als Schutzpatronin der Seeleute.
Walburga lebte dann zunächst in einem Kloster in Tauberbischofsheim und übernahm später von ihrem Bruder die Leitung des mächtigen Klosters Heidenheim. In dieser Zeit soll Walburga nicht nur Wunder verbracht, sondern auch Kranke geheilt haben.
Walburgisöl soll eine heilende Wirkung haben
Wann genau Walburga starb, ist nicht überliefert. Heilig gesprochen wurde sie am 1. Mai wohl des Jahres 870 - dem Tag nach der heutigen Walpurgisnacht. Das Grab der heiligen Walburga befindet sich heute in St.Walburg in Eichstätt.
Walburga wird auf Bildnissen oft mit einem Ölfläschchen gezeigt. Denn an ihrem Sarg tritt seit vielen hundert Jahren immer ab dem 12. Oktober bis Mitte Februar eine Flüssigkeit aus, das sogenannte Walburgisöl. Diesem wird eine heilende Wirkung zugeschrieben. (AZ)
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