60 000 Techno-Fans auf Ex-Raketenbasis
Kastellaun/Koblenz (dpa) - Dröhnende Elektrobeats und zuckende Laserstrahlen verwandeln die ehemalige Hunsrück-Raketenbasis Pydna drei Nächte lang in einen riesigen Dancefloor. Zum Musikfestival Nature One werden von Donnerstag bis Sonntag rund 60 000 Besucher auf dem alten US-Militärgelände bei Kastellaun in Rheinland-Pfalz erwartet.
Beim Festival legen rund 300 DJs auf - darunter Stars der Szene wie Paul van Dyk, Westbam oder Carl Cox. Sie sollen auf 23 Bühnen unter freiem Himmel, in alten Bunkern oder Zelten einheizen. Neben Techno gibt es auch Trance, House und Hardcore zu hören. Es ist die erste große Raverparty nach der Katastrophe bei der Loveparade mit mehr als 20 Toten und Hunderten Verletzten.
Das Spektakel berge jedoch keine Gefahren wie Duisburg, ist sich die Polizei sicher. "Nach allem, was wir bisher von Duisburg als Gefahren- und Unglücksursache kennen, gibt es aber nicht im Ansatz vergleichbare Gefahrensituationen bei Nature One", hieß es. Das Gelände sei riesig und biete Fluchtwege in alle Richtungen. Zuvor hatte bereits der Veranstalter Bedenken zurückgewiesen.
Den Loveparade-Toten soll bei Nature One gedacht werden. Der nach der Katastrophe befürchtete Einbruch beim Ticketverkauf sei ausgeblieben. "Der Vorverkauf läuft gut", sagte eine Sprecherin weiter. "Wir peilen immer noch die 60 000 an."
Der Veranstalter wehrte sich gegen Berichte über angebliche Drogenexzesse im vergangenen Jahr. "Nature One hat kein Drogenproblem", sagte I-Motion-Geschäftsführer Nikolaus Schär. Das Technospektakel gibt es seit 1995.
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