Aktuelle Studie: Deutsche halten sich für gute Autofahrer
Die meisten Deutschen haben ein sicheres Gefühl beim Autofahren, zeigt eine aktuelle Studie. Allerdings nehmen es viele mit den Verkehrsregeln nicht so genau.
Mit dem Automobil ist es in Deutschland so ähnlich wie mit dem Fußball. Nichts kann seiner Popularität im Grunde etwas anhaben: keine Krise, kein Skandal, kein Betrug. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Automobilisten im Land des freien Fahrens selbst als gute Fahrer einschätzen.
Dies zeigen zumindest die Ergebnisse einer aktuellen und repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Unternehmens Nextbase zum Thema Sicherheit auf deutschen Straßen. Demnach haben mit 63 Prozent rund zwei Drittel der Bundesbürger im Durchschnitt ein sicheres Gefühl beim Autofahren. Interessant ist, dass Männer sich selbstbewusster einschätzen als Frauen. Denn mit 56 Prozent empfindet sich nur knapp jede zweite Frau als sichere Fahrerin.
Die vorsichtigsten Autofahrer kommen aus Bremen
Auch im regionalen Vergleich lassen sich Unterschiede erkennen. In einer Metropole wie Hamburg beispielsweise geben bundesweit die meisten Befragten an, sichere Fahrer zu sein (70 Prozent), dicht gefolgt von Berlin (69 Prozent). Und die anderen? Jedenfalls lässt sich kein klassisches Stadt-Land-Gefälle aus der Umfrage herauslesen. Die vorsichtigsten Autofahrer kommen übrigens aus Bremen.
Erstaunlich niedrig ist das Stressniveau in der Selbstbetrachtung der Befragten. Nur rund jedem Achten bereitet Autofahren Angst oder Stress. In anderen Umfragen, etwa einer des ADAC, kommt man allerdings zu völlig anderen Ergebnissen. In der ADAC-Umfrage heißt es, dass jeder zweite Fahrer Angst und Stress empfinde.
Gelegenheit auszuflippen gibt es ja auch genug im Straßenverkehr. Was unter anderem an der überlasteten Infrastruktur liegt. Ob sie im Saarland besonders überlastet ist? Dort gibt es der YouGov-Umfrage zufolge die meisten Angstfahrer: Jeder Siebte stuft sich als „ängstlichen Fahrer“ ein.
Jeder dritte Autofahrer war schon mal zu schnell unterwegs
Trotz der mehrheitlich positiven Selbsteinschätzung in puncto Sicherheit im Straßenverkehr, räumen erstaunlicherweise fast 70 Prozent der Befragten Fehlverhalten ein. Männer bekennen sich dabei zu deutlich mehr Verkehrsverstößen als Frauen. An der Spitze der meistgenannten Delikte steht die Geschwindigkeitsübertretung. 65 Prozent der Männer haben das Gaspedal schon mal zu weit durchgedrückt.
Wesentlich überraschender: Während junge Autofahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren – zumindest laut Selbstauskunft – besonnener fahren, übertreten Autofahrer, die älter sind als 55 Jahre, deutlich öfter die zulässige Höchstgeschwindigkeit. In Prozentzahlen ausgedrückt sind es 33 zu 64 Prozent. An zweiter Stelle der Verkehrsdelikte stehen Beschädigungen beim Parken. 23 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen räumen das in der Befragung ein.
Rund jeder Sechste gibt an, schon einmal über eine rote Ampel gefahren zu sein. Die – verbotene – Handynutzung im Auto geben neun Prozent zu. Schon einmal betrunken gefahren zu sein, räumen sieben Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen ein.
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Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
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Ist doch klar: niemand wird von sich selbst sagen, daß er ein schlechter Autofahrer ist - das sind immer nur die anderen. Gilt nicht nur für das Autofahren.
Da ich beruflich unterwegs bin Hauptsächlich in und um München muss ich sagen das der Deutsche überhaupt nicht Autofahren kann. Verkehrsregeln werden nur als Hinweis angesehen. Am liebsten würde der Deutsche auf der Straße im Autoscooter hocken dann kann er noch mehr schubsen und drängeln. Wen ich für die Verkehrsverstösse wo ich sehe das Geld bekommen würde bräuchte ich nicht mehr arbeiten gehen. Ich wäre dafür das mit dem neuen Führerschein dem man jetzt immer wieder erneuern muss auch gleich eine Bescheinigung von der Fahrschule braucht über 1 oder 2 Std. zur Auffrischung damit man das Autofahren nicht komplett verlehrt.
Kann Ihnen zum Verhalten nur Recht geben. Aber die Bescheinigung wird nichts bringen. Es mangelt nach meiner Ansicht nach, nicht an fehlender Kenntnis der Regeln sondern die Regeln werden oft bewußt überschritten.
Besonders fallen einige Profivielfahrer sehr negativ auf. Bevorzugt mit Kombis unterwegs und Dauerkolonnenhümpfer.
Tempolimits werden komplett ignoriert, Überholverbote, durchgezogene Linien, Sperrflächen und Linksabbiegerspuren (auch für den Gegenverkehr) sind kein Grund nicht zu überholen. Oft nicht mal der Gegenverkehr, der weicht und / oder bremst ja schon weil der will ja noch länger leben und die in der Kolonne ebenfalls nicht. Um an der nächsten Ampel 1 bis 3 Autos weitervorn zu stehen.
Auf der Autobahn erst mit 200 kmh plus durchrauschen um dann alle paar Kilometer für einige Zeit mit 90 bis 100 kmh zu fahren und dabei sich nicht klar für eine Spur entscheiden können ... wieso wohl?
Mit 200 kmh anbrausen obwohl man von weiten sieht, dass der Verkehr deutlich dichter (z.B. wegen Auffahrt) wird oder das Auto 500 m weiter vorne zum Überholen von 1, 2 oder 3 Lkws ansetzt ... aber statt vom Gas zu gehen wird Vollgas weitergefahren um dann stark abzubremsen. Lichthupe geben und den anderen mit dichten Auffahren bedrängen. Der andere solle sich doch mit 140 kmh in die 50 m Lücke zwischen den Lkws reinbremsen. Also wolle man die Forderung nach einen Tempolimit unbedingt mit seinem Verhalten kräftig unterstützen. Das ist ja klare menschliche Vernunft.
Sicherheitsabstände werden von vielen komplett ignoriert. Auf Landstraßen 1,5 bis 2 Fahrzeuglängen Abstand bei 90 bis 110 kmh (im Wald) seh ich fast täglich mehrmals. Allein Wildwechsel passiert ja nie. Wenn doch, war der Auffahrunfall natürlich einfach nur Pec,h bei zusätzlich äußerst unglücklichen Umständen, verursacht durch das verkehrswidrige Verhalten des Rehs.
Und falls doch mal Tempo-, Abstands- oder andere Verkehrskontrollen stattfinden, ist das nur das Abzocken braver Bürger, die vom Staat in den Ruin getrieben werden. Anstatt das dieser die Ordnungskräfte auf Verbrecherjagd schickt.
Weit über 3000 Verkehrstote im Jahr, davon mindestens ein Drittel bis über die Hälfte Rasertote, sprich 3 bis 5 Getöte durch Raser und Drängler jeden Tag sind bedeutungslos gegenüber dem PS-Wahn einiger.
Was dem Ami seine Knarre, ist dem Deutschen seine Karre. Der Spruch stimmt leider. Für einige ist der Führerschein gleichbedeutend mit einer Kombination aus Jagd- und Waffenschein. Gerade im Segment der selbsternannte "guten" Autofahrer.
Wenn schnell fahren und Ellenbogen ausfahren als gut autofahren gilt, dann stimmt die Umfrage.
@Thomas S. das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Hier ist es auf der B17 besonders schlimm. Viele bekommen wohl Panik wenn auf der Auffahrtsspur jemand drauf will. Dabei gibt es dabei 3 Möglichkeiten und 2 Pedale: Gas, Bremse und runter vom Gas. Meist würde eine Option genügen um den Mitverkehrsteilnehmen einscheren zu lassen anstatt Panikhaft auf die linke Spur zu springen.
Die 3 Möglichkeiten hat auch derjenige auf der linken Spur. ;-)
Oft kann man den Spurwechsel bereits vor dem ersten blinken / lenken bereits erahnen ... kurz vom Gas gehen und 0,5 Sekunden verlieren und keinen Stress haben.
… ich war knappe 10 Jahre im Außendienst (Bayern, BaWü, A, CH) - ca. 70.000km/Jahr … wenn der Deutsche eins nicht kann, dann Autofahren ! Am Schlimmsten sind die (wir ADMler nannten sie) 6km-Fahrer (Arbeit/Einkauf u. wieder nach Hause) … hätte es zu der Zeit Dash-Cams gegeben; ich hätte eine TV-Serie für mind. 2-Jahresstaffeln mit div. Situationen ausstatten können !