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30. Jahrestag
29.05.2015

Als das Heysel-Stadion zur Todesfalle wurde

Heute vor 30 Jahren wurde das Brüsseler Heysel-Stadion für 39 Menschen zur Todesfalle. Unfassbar: Trotzdem wurde die Partie Liverpool FC und Juventus Turin angepfiffen.
Foto: dpa/Archiv

Heute vor 30 Jahren wurde das Brüsseler Heysel-Stadion für 39 Menschen zur Todesfalle. Unfassbar: Trotzdem wurde die Partie Liverpool FC und Juventus Turin angepfiffen.

Die schrecklichen Bilder wird wohl keiner der Augenzeugen je vergessen: Reglos am Boden liegende Fans, weinende und schreiende Menschen, überforderte Polizisten. "Das Spiel dauerte nicht 90 Minuten. Es wird immer noch gespielt. Niemand kann das jemals löschen", sagte der damalige Siegtorschütze und heutige UEFA-Präsident Michel Platini vor einigen Jahren über das Finale im Pokal der Landesmeister am 29. Mai 1985 im Brüsseler Heysel-Stadion.

Heute vor 30 Jahren starben vor der Partie zwischen dem Liverpool FC und Juventus Turin 39 Menschen bei einer Massenpanik. Heysel steht 30 Jahre später noch immer für eine der schlimmsten Katastrophen des Fußballs.

Liverpool-Fans hatten damals einen nur durch einen Maschendrahtzaun getrennten Block gestürmt, der überwiegend mit Juve-Fans besetzt war. "Der Zaun war schnell umgerissen, der wurde niedergetrampelt. Und dann hat sich eine Massenpanik entwickelt", berichtete der damalige ZDF-Kommentator Eberhard Figgemeier.

Die Fans versuchten zu flüchten, wurden zu Tode getrampelt oder starben unter einer einstürzenden Mauer. Die viel zu späte Reaktion der Polizei und das baufällige Stadion trugen ebenfalls zu der Tragödie bei. "Unter den heutigen Sicherheitsaspekten käme so ein Stadion nie infrage", so Figgemeier.

Die meisten der 39 Todesopfer waren Fans von Juventus Turin. Beim italienischen Rekordmeister, der 1985 durch den Treffer Platinis das erste Mal den Europapokal der Landesmeister gewann, ist die Katastrophe von Heysel noch immer als eines der größten Dramen der Club-Historie präsent.

Die Katastrophe nimmt am 29.5.1985 im Brüsseler Heysel-Stadion ihren Lauf. Vor Beginn des Spiels zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin kommt es zu schweren Ausschreitungen.
Foto: dpa/Archiv

Im Museum des Vereins gibt es einen eigenen Bereich, auch im neu gebauten Juventus Stadium wird mit 39 Sternen der Toten gedacht. "Die Opfer sind immer in unseren Herzen", sagte Club-Präsident Andrea Agnelli am 25. Jahrestag der Katastrophe. In diesem Jahr soll mit einer Messe an die Opfer erinnert werden.

In Liverpool tat man sich schwer, die Schuld zu akzeptieren. "Das war ein Moment großer nationaler Schande, für die Fans und andere in England", sagt der Fußball-Soziologe John Williams von der englischen Universität Leicester. Die Betroffenen hätten überwiegend versucht zu vergessen, was passiert war, oder die Schuld der UEFA oder Brüssel zu geben. Nur vier Jahre später war der Club in die nächste Katastrophe verwickelt: Bei einer Panik im Hillsborough-Stadion in Sheffield starben 96 Liverpool-Anhänger, darunter Frauen und Kinder. Diese Tragödie verdrängte Heysel zusätzlich aus dem Bewusstsein.

Die Erinnerung an Hillsborough ist beim Liverpool FC allgegenwärtig und in Form zweier Fackeln sogar Teil des Vereinslogos. An die 39 Opfer von Brüssel erinnert eine Tafel mit den beiden Vereinswappen, die 2010 zum 25. Jahrestag enthüllt wurde. "Wenn Hillsborough der traurigste Tag in der Geschichte des Vereins ist, dann ist der 29. Mai sicher der Tiefpunkt", heißt es auf der Liverpool-Homepage. 

Rettungsmannschaften evakuieren Fans im Stadion.
Foto: Dominique Faget, afp/Archiv

Heysel hatte - zusammen mit Hillsborough - weitreichende Folgen für den englischen Fußball. Friedliche Fans gründeten einen nationalen Verband, um Nicht-Hooligans eine Stimme zu geben. "Es wuchs ein Verständnis in diesem Land dafür, dass das Spiel kulturell wichtig war, aber das Verhalten vieler Fans ein Problem", erklärt Williams.  Auch Figgemeier urteilt: "Durch das Bewusstsein, ist Fußball so etwas überhaupt wert, hat das eine etwas moderatere Form angenommen."

Bemühungen, die Fans auszusöhnen, gab es früh - nicht immer waren sie erfolgreich. "Als die Mannschaften Jahre später endlich wieder aufeinandertrafen, versuchte Liverpool, öffentlich um Verzeihung zu bitten, aber einigen Juve-Fans war verständlicherweise nicht nach verzeihen zumute", sagt Williams, der selbst Liverpool-Fan ist. Er bedauert es, dass jährlich ganz offiziell der Opfer von Hillsborough gedacht wird, aber nicht derer von Heysel. In Fan-Foren finden sich aber Jahr für Jahr Einträge, die an die Tragödie erinnern. 

Auch in Italien bereitete der Umgang mit Heysel Probleme, erklärt Williams. "Es hatte nicht nur das Spiel stattgefunden nach dem Blutbad, Juve hatte auch noch öffentlich die Trophäe gefeiert, nachdem so viele der eigenen Anhänger gestorben waren." Es war das erste Mal, dass die "Alte Dame" Juve den Europapokal gewann. Später, so Williams, hätten sich einige für die Feier geschämt.

Katastrophe im Heysel-Stadion: Wiederholung nicht ausgeschlossen

ZDF-Kommentator Eberhard Figgemeier hält auch 30 Jahre nach der Stadion-Katastrophe von Heysel die Wiederholung eines solchen Dramas nicht für ausgeschlossen. "Dass so etwas nicht wieder passieren könnte, dafür würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen", sagte der Journalist, der die Übertragung vor dem Europapokal-Finale zwischen Juventus Turin und dem FC Liverpool kommentierte. Zwar habe sich durch die Aufarbeitung des Dramas mit 39 Toten einiges geändert. "Aber die, die aufeinander losgehen wollen, lernen auch aus solchen Tragödien nichts."

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